Die Aufregung um das Ebola-Medikament Remdesivir im Kampf gegen COVID-19 reißt nicht ab. Auf der Website der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden vor wenigen Tagen versehentlich Daten einer klinischen Studie aus China veröffentlicht. Die Ergebnisse enttäuschten: Laut der Daten verbesserte sich der Zustand der Patienten unter Remdesivir nicht. Es sei auch nicht gelungen, SARS-CoV-2 im Blut der Testpersonen zu reduzieren. Zudem gebe es starke Nebenwirkungen. Das Dokument wurde schnell von der Website entfernt, ein Screenshot findet sich aber noch auf Stat News.
Der Hersteller Gilead erklärte, es läge keine Genehmigung für die Veröffentlichung der Daten vor. Die Studie sei wegen geringer Teilnehmerzahl vorzeitig abgebrochen worden und statistisch nicht verwertbar. Trends zeigten aber „möglicherweise positive Effekte“ in einem frühen Stadium der Erkrankung.
Erst wenige Tage vor dem Zwischenfall waren über das Portal Stat News frühe vielversprechende Daten einer klinischen Phase-3-Studie zu Remdesivir durchgesickert (wir berichteten).
An der München Klinik Schwabing soll es jetzt ebenfalls erste Erfolge mit dem Medikament geben. In den Medien wird Clemens Wendtner, Chefarzt an der Klinik für Infektiologie zitiert. Ihm zufolge habe die Hälfte der mit Remdesivir behandelten Patienten davon profitiert. Zahlen nannte er jedoch nicht.
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