Alle warten auf die angekündigten Margen an professioneller Schutzausrüstung. Doch wie schützt sich medizinisches Personal in der Zwischenzeit? In Nordrhein trägt man jetzt Regenponchos.
Die Politik kündigt an, die Bevölkerung macht. Im ganzen Land werden derzeit in vielen ehrenamtlichen Aktionen Mundschutzmasken für die örtlichen Arztpraxen, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Seniorenheime genäht. „Die selbstgenähten Masken leisten in der Grundversorgung einen wertvollen Beitrag“, betont Dr. Oliver Funken, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Nordrhein e.V. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass professionelle Schutzkleidung zwingend notwendig ist, wenn es um die Behandlung im Corona-Verdachtsfall geht.
Ärzte, Pflegedienste, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen warten auf die angekündigten großen Margen an professioneller Schutzausrüstung, die Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, eingekauft haben. „Wir sind froh, dass die Politik die Hilfsangebote von deutschen Unternehmen zur Produktion von Vliesstoff und Masken annimmt“ erklärt Dr. Funken. „Wir brauchen dringend Schutzausrüstung mit professionellem Standard“.
„Der Bedarf an Schutzanzügen in den Hausarztpraxen ist hoch“, erklärt Dr. Funken. „Kein Politiker erklärt, wie wir uns schützen sollen, bis die versprochenen Ausrüstungspakete die Hausarztpraxen erreichen.“ Die Hausärzte in Nordrhein helfen sich jetzt mit einer Übergangslösung selber. Regenponchos sollen dafür sorgen, dass Ärzte, MFAs und VERAHs in Nordrhein ihren Patienten nicht ungeschützt gegenüberstehen. Die ersten 6.000 Ponchos werden in dieser Woche an die Hausarztpraxen verschickt. „Bei Bedarf werden wir weitere bestellen“, erklärt Dr. Funken.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung des Deutschen Hausärzteverbands.
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