Wuhan hat die Zahl seiner COVID-19-Opfer verändert. Statt 2.579 Verstorbener sind es nun 3.896. Was sind die Gründe?
Schon länger wurde an den offiziellen Angaben aus China gezweifelt. Jetzt wurden Wuhans Angaben zu Corona-Toten einer erheblichen Korrektur unterzogen, die massive Auswirkungen hat, wie aus aktuellen Medienberichten hervorgeht. Behörden haben die Gesamtzahl der COVID-19-bedingten Todesopfer um 50 Prozent nach oben verbessert. Bisher war über 2.579 Tote berichtet wurden, nun kommen also noch weitere 1.290 Verstorbene hinzu. Außerdem fügte Wuhan weitere 325 bestätigte Corona-Fälle hinzu.
Den Behörden zufolge gibt es für diese Zahlenverschiebung mehrere Gründe. Landesweit dürfte die Zahl somit demnächst von 3.342 auf über 4.600 korrigiert werden. Einer der Gründe dafür, dass viele Fälle in der Statistik nicht berücksichtigt wurden, sei der Umstand, dass Patienten zu Beginn der Pandemie daheim verstorben seien. Des Weiteren seien Kliniken aufgrund der hohen Zahl an zu behandelnden Infizierten überfordert gewesen. Das medizinische Personal sei mit der Behandlung der Patienten vor Ort beschäftigt gewesen. Infolgedessen sei es zu „verspäteten, fehlenden und falschen Berichten“ gekommen, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua mitteilte.
Ein weiterer Punkt: Einige medizinische Einrichtungen hätten keinen Anschluss an das allgemeine Informationsnetzwerk gehabt oder hätten es verabsäumt, zeitgerecht zu berichten. Zudem berichtete Xinhua über teilweise unvollständige Berichte über Verstorbene.
Die Zahlen seien überarbeitet worden, um „Verantwortung gegenüber der Geschichte, den Menschen und den Todesopfern zu zeigen“ sowie um eine „offene und transparente Bekanntgabe von Informationen und Daten“ zu gewährleisten, heißt es von offizieller Seite.
Es ist nicht das erste Mal, dass China seine Zahlen in Bezug auf die COVID-19-Pandemie geändert hat. Zwischen Januar und Februar wurde die Zählweise drei Mal verändert, was zu großer Verwirrung führte. Chinas derzeitiger Ansatz der Zahlenerfassung wird von vielen Experten kritisiert. Manche Patienten, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden, aber keine Symptome zeigten, wurden in der offiziellen Zählung nicht berücksichtigt, was Verzerrungen bei globalen Zahlenvergleichen zur Folge hat.
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