Ich arbeite einfach weiter wie zuvor. Wer beunruhigt war, waren die Patienten. Nach Veränderung meines Anrufbeantworters ("alles geht hier weiter") hat sich auch das Patientenverhalten normalisiert, zumindest was die Termine betrifft. Ok, weniger Neuanmeldungen....Ich mache einfach frei, wenn ich das vielleicht später gemacht hätte. Videoprechstunde kann ich nicht machen, weil a) die Leitung zu schlecht ist und b) viele Menschen das nicht wollen und zu alt sind . Sie sagen oft, sie wissen gar nicht, warum die Ärzte sie plötzlich anrufen, wollen sie gar nicht und sind erschrocken, "sonst hat der Doktor nie Zeit" ....lach
Ich stelle einfach nur fest, dass die Patienten -je länger sie ständig diese Meldungen konsumieren- ängstlicher werden, statt sich mal die Relationen anzuschauen....womit ich nichts bagatellisieren will, aber statistisch auch "die Kirche im Dorf lassen".
Geärgert habe ich mich über das Interwiev von Herrn Spahn im Amerikanischen Fernsehen. Alles ist super, weil unser Gesundheitssystem soooooo super ist, sagt Herr Spahn, und wir 40 000 Intensivbetten und sooo viel Personal hätten.... Ich habe Angst, dass er das wirklich glaubt und sich nichts ändern wird. Von meinen Patienten, die in der Pflege oder im ärztlichen Bereich arbeiten, ist die Hälfte eh krankgeschrieben (warum???)....aber geht doch trotzdem, werden sich Herr Spahn und die Krankenhauscontroller denken....
Übrigens: seit 10 Tagen hätte auch ich Schutzausrüstung, leider nie angekommen, irgendwo verschollen......
Ich würde mir wünschen, dass Hygienemaßnahmen immer-auch außerhalb Corona- sooo gut wären, wie gedacht...und in die Kosten eingerechnet, z.B . Test auf MRSA bei jeder Neuaufnahme wie in anderen Ländern. Dass mehr Geld ausgegeben wird für Hygienemaßnahmen in Pflegeheimen und Kliniken (Da habe ich schon vor "Corona" Zustände gesehen, die zum Himmel schreien.....). Ich glaube, die Politiker haben und hatten niemals eine Ahnung davon, was in Kliniken überhaupt los ist!
Politiker holen sich Rückendeckung von (zweifelhaften) Lobbyisten und Kollegen, die Eigeninteressen vertreten ( Karl Lauterbach in WHO und in Pharmaunternehmen z.B.) und in den Aufsichtsräten berufen sind und sich berufen fühlen (Novartis, Bayer......usw.).
Ich fürchte, alles geht so weiter wie immer....und die Politiker denken, sie haben alles soooo super geregelt und mit weniger Personal gehts doch auch.....oder?