Zahlen aus Südkorea sorgen für Verwirrung unter Experten: Nach Angaben der Behörden ist COVID-19 bei 91 genesenen Menschen erneut ausgebrochen (Stand 10.04.2020). Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Vor einer Woche lag die Zahl derjenigen, bei denen das Virus nach überstandener Erkrankung wieder ausgebrochen ist, bei 51.
Nun stellt sich die Frage, ob es sich um Neuinfektionen handelt oder das Virus „reakitivert“ wurde. Joeng Eun-kyeong, der Direktor des Koreanischen Zentrums für Krankheitsbekämpfung KCD, hält es derzeit für wahrscheinlicher, dass es sich um eine „Reaktivierung“ handele.
Kim Woo-joo, Professor für Infektionskrankheiten, geht davon aus, dass die Zahl der Rückfälle auch weiterhin steigen wird. An anderer Stelle spricht man über falsche Testergebnisse als Ursache für den Trend.
Schon Ende Februar war im Zusammenhang mit einer Patienten in Japan, die ein zweites Mal positiv auf SARS-Co-V-2 geteste wurde, über mögliche Reinfektionen spekuliert worden.
Die Frage, ob man sich nach überstandener SARS-CoV-2-Infektion erneut anstecken kann, ist von zentraler Bedeutuung für die Prognosen des künftigen Pandemie-Verlaufs und die damit einhergehenden Exit-Strategien aus den restriktiven Verhältnissen.
Vielerorts setzt man darauf, dass man nach einer Infektion immun gegen das Virus ist und sich somit nach einiger Zeit eine gewissen Grundimmunität in der Bevölkerung entwickelt.
Bislang haben nach Angaben der Johns Hopkins University über 7.400 Koreaner Covid-19 überstanden. Über 10.500 Menschen sind in dem Land derzeit an Covid-19 erkrankt (Stand 13.04.2020).
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