Im New England Journal of Medicine wurden jetzt erste Behandlungsergebnisse mit dem Virostatikum Remdesivir vorgestellt. Bei mehr als der Hälfte der Patienten konnte eine klinische Besserung erzielt werden.
Remdesivir wird zur Zeit im Rahmen eines Compassionate-Use-Programms in verschiedenen Ländern eingesetzt. Die Studie von Grein et al. im NEJM fasst jetzt die klinischen Ergebnisse von 61 Patienten zusammen, die mit dem Virostatikum behandelt wurden.
Aufgenommen wurden Patienten, die unter Raumluft oder Sauerstoffgabe eine Sauerstoffsättigung von 94 % oder weniger hatten. 57 % der Patienten wurde beatmet, 8 % erhielten eine ECMO. Die Dosierung von Remdesivir betrug 200 mg an Tag 1, danach 100 mg täglich an 9 folgenden Tagen.
Nach einer Beobachtungsdauer von median 18 Tagen zeigte sich bei 68 % der Patienten eine Besserung der Symptomatik – gemessen am Grad der notwendigen Atemunterstützung. Bei 15 % verschlechterte sich der Befund. Der Therapieffekt war bei Patienten ausgeprägter, die nicht-invasiv beatmet wurden. Hier lag der klinische Progress zwischen 71 und 100 %. Aber auch in fortgeschrittenen Fällen konnte Remdesivir punkten: 57 % der beatmeten Patienten wurden im Anschluss an die Behandlung extubiert, die ECMO beenden konnten sogar 75 %.
Die Studienergebnisse zeigen, dass Remdesivir eine wertvolle Hilfe im Kampf gegen SARS-CoV-2 sein könnte. Allerdings muss man die Ergebnisse noch mit Vorsicht genießen. Eine Schwäche der Studie: Es handelt sich nicht um eine Intention-to-treat-Analyse und die Studie ist nicht placebokontrolliert. Hier sind weitere Daten notwendig, um ein besseres Gefühl für die Wirksamkeit zu haben.