Spanien und vor allem der Großraum Madrid sind von der COVID-19-Pandemie besonders betroffen. Neuen Informationen zufolge dürfte die tatsächliche Zahl der Corona-Toten sogar noch höher sein als die Zahl, die offziell kommuniziert wird.
Spanien gehört zu den Ländern, die am stärksten von der Pandemie betroffenen sind. Im tragischen Ranking bestätigter SARS-CoV-2-Infizierter belegt das Land derzeit den zweiten Platz mit über 148.200 Fällen, direkt nach den USA mit mehr als 432.000 Infizierten (Stand 09.04.2020, 9 Uhr).
Laut Johns Hopkins Universität gibt es dort den bislang höchsten Anteil an COVID-19-Toten relativ zur Bevölkerungszahl: 30 Verstorbene pro 100.000 Einwohner. Italien hat 28 Todesfälle pro 100.000 Einwohner, in den USA waren es 3,9. In Deutschland sind es bisher 2,4.
Hinzu kommt, dass die Zahl der Todesopfer durch das Coronavirus angezweifelt werden müsse, schreibt unter anderem Associated Press. Die tatsächliche Zahl dürfte höher sein als die, die offzielle kommuniziert wird. In Pflegeheimen der Region Madrid verstarben seit der SARS-CoV-2-Ausbreitung 4.750 Menschen. Behördenangaben zufolge wiesen davon 4.260 Menschen COVID-19-Symptome auf. Allerdings gibt es für diese Region nur 781 Corona-Todesfälle, die tatsächlich durch Tests bestätigt wurden (Stand Mittwoch, 8.4. 2020).
Alle weiteren Verstorbenen aus den Pflegeheimen, die zwar die typischen Symptome hatten, aber nicht getestet wurden, tauschen somit in der nationalen Statistik nicht auf. Und diese Zahl lautet, dem spanischen Gesundheitsministerium zufolge, für ganz Spanien 14.555. „Die Zahlen sind viel höher als in einem normalen Monat, denn wenn das Virus in ein Pflegeheim eindringt, richtet es Verwüstung an. Dies sind verheerende Daten, gegen die wir kämpfen“, wird Ignacio Aguado, Mitglied der Madrider Regionalregierung in den Medien zitiert.
Bildquelle: Florencia Viadana, unsplash