„Hört auf, medizinische Handschuhe in der Öffentlichkeit zu tragen. Das ist eine hygienische Sauerei großen Ausmaßes“ – so beginnt der Post eines Arztes, dem es reicht.
Auf Twitter löste ein User vor wenigen Tagen eine Diskussion über den Einsatz medizinischer Handschuhe aus.
Dr. Marc Hanefeld ist Facharzt für Allgemeinmedizin und Anästhesie. Tausende haben seinen Thread gelesen, in dem er die falsche Verwendung der Handschuhe kritisiert.
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Seine Einzelposts fassen wir hier zusammen:
„Medizinische Handschuhe sind porös. Und unter Alltagsgebrauch werden sie noch poröser. Im medizinischen Alltag sind sie zur Reduktion größerer Verunreinigungen, z. B. durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten gedacht.
Weder Träger noch Patient/Berührter werden durch medizinische Handschuhe geschützt. Vor und nach Gebrauch ist eine hygienische Händedesinfektion notwendig. Würde schätzen, das machen mindestens 50 % des Gesundheitspersonals falsch. Nicht-Profis wohl 99 %.
Unter dem Handschuh vermehren sich Bakterien mit Freude, in der feucht-warmen Kammer. Spätestens nach dem Ausziehen hat man ohne Desinfektion eine Kloake an den Händen. Herzlichen Glückwunsch!
Dazu kommt: Plastik gibt zigfach mehr Keime an die Umgebung ab als Haut. Man rennt nicht mit Gummihandschuhen durch die Gegend, es sei denn, man möchte eine Hygiene-Sau sein. Fertig. Kann das bitte mal in die Köpfe?“
Bildquelle: Clay Banks, unsplash