Während es Bürger gebe, die mit FFP2-Masken unterwegs seien, müsse er mit chirurgischem Mundschutz arbeiten, kritisiert ein Assistenzarzt – und entfacht damit eine heftige Diskussion.
„Leute kommen mit FFP2- oder FFP3-Masken ins Krankenhaus und ich gehe mit chirurgischem Mundschutz zu bestätigten Covid-Patient*innen“, twitterte ein Assistenzarzt vor wenigen Tagen. Der Post wurde mittlerweile über tausend Mal geteilt und erhielt fast 8.000 Likes. In den Kommentaren unter dem Tweet wird es sehr emotional.
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„Bitte mach das nicht“, antwortet die Bloggerin Lieschen Müller. „Arbeiten ohne PSA [Persönliche Schutzausrüstung]. Wir müssen klüger sein als es uns die antrainierte Selbstaufgabe gelehrt hat. Nur wer es schafft, das Personal zu schützen, kann das System aufrecht erhalten. Ich schicke Kraft und Mut für die richtige Entscheidung.“ Ein anderer User ist mit seiner Kritik kompromissloser: „Selber schuld, kein Schutz keine Arbeit“, lautet seine Antwort.
„Laut Vorgaben unserer zuständigen Administration ist das genügender Schutz Und der Ton ist übrigens nicht so nett“, erwidert der Assistenzarzt.
Ein anderer Nutzer schaltet sich ins Gespräch ein: „Habe neulich jemanden mit einer FFP2/3 Maske im Edeka gesehen. Die Maske hat er natürlich lässig unter dem Kinn getragen.“ Eine Userin wundert sich über ihre Erlebnisse beim Arzt und kommentiert: „Ich war heute beim Hausarzt. Halsweh und Kopfschmerzen. Fragte am Telefon, ob ich mit Mundschutz kommen soll. – Nö, sagt die [MFA] ganz unbekümmert, wir tragen sowas auch nicht. Muss sagen, ich war baff! Hab meine Krankmeldung geholt und nix wie raus. Seltsam …“
Je weiter man in der Diskussion nach unten scrollt, desto rauer wird der Ton. „Wer jetzt noch Schutzmasken hat, ohne Risikopatient zu sein, und die nicht an Kliniken oder Praxen abgibt, verhält sich unmöglich. Dass die Leute sich nicht schämen“, komentiert eine Nutzerin. „Ich teile, die Masken, die ich angeschafft habe, Wochen bevor in D noch fröhlich und ignorant Karneval gefeiert wurde, gerne mit Bedürftigen in meinem Umfeld. Aber ich lasse mich nur ungern für das Versagen in deutschen Krankenhäusern und Regierungsstellen instrumentalisieren“, wendet ein weiterer User ein.
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