Studierende haben einen kreativen Weg gefunden, den kleinsten Patienten des KMT-Zentrums der Uniklinik Münster das Thema Stammzelltransplantation näherzubringen. Ein Animationsfilm gibt einen kindgerechten Einblick in die Behandlungsabläufe.
Es gibt sicherlich fröhlichere Plätze als die Isolierstation eines Krankenhauses, aber genau dieser Ort ist nun Schauplatz eines Kinderbuchs, samt eigenem Animationsfilm. Hauptdarsteller dieser Geschichte ist Trudi. Es ist das neue Maskottchen des Knochenmarktransplantationszentrums (KMT) am Universitätsklinikum Münster und soll Kindern den Zugang zum Thema Stammzelltransplantationen erleichtern. Auf spielerische Art soll den Kindern so die Angst genommen und gleichzeitig der Klinikalltag erklärt werden. Kreiert haben Trudi vier Studenten der FH Münster im Rahmen einer Seminararbeit. In der Folge entstand die Aktion „Nähe für Morgen“. Mit einer Nähanleitung konnten Freiwillige von zuhause aus das Maskottchen herstellen. So erreichten die Studenten in den folgenden Wochen unzählige Zusendungen von Stofftieren in allen möglichen Farben und Variationen. Jedes Kind auf der Station bekam somit ein individuelles Trudi. Das Projekt ließ die Studenten Lara Ludwigs und Sabrina Raap nicht mehr los: Sie entwickelten zusammen mit ihrem Kommilitonen und Illustrator David Scheffel das Buch „Die Abenteuer deines Trudis“. https://vimeo.com/141159043 Das Buch wurde ein Erfolg und so folgte bald ein Animationsfilm. Trudi begrüßt in diesem Kurzfilm die jungen Zuschauer vor dem Krankenhaus. Um den Patienten die Isolierstation kindgerecht zu erklären, wird das Universitätsklinikum Münster zu Beginn in einen Schiffsdampfer verwandelt. „Eine Schiffsfahrt, das ist eine Isolation von der Außenwelt. Man kann seekrank werden und Übelkeit haben, auch vor Infektionen ist man auf hoher See nicht geschützt. Das alles passte zu dem, was ich über einen Aufenthalt auf der Knochenmarktransplantation-Station erfahren habe und so entstand die Idee, die Zeit auf der Isolierstation in dem Film wie eine Schiffsfahrt zu erzählen“, sagt von Berg. In Zukunft soll jedes Kind des KMT mit einem Buch und einem Maskottchen ausgestattet werden. Schon im Vorfeld soll der Film von den Eltern und dem Kind gemeinsam angesehen werden.