Die Corona-Krise hat weltweit zu einem fast vollständigen Stillstand der klinischen Forschung geführt. Forscher mussten vielversprechende klinische Studien unterbrechen, von denen womöglich zahlreiche Patienten profitiert hätten.
Nicht selten hatten diese bereits begonnen und Betroffenen und deren Angehörigen Hoffnung geschenkt. Grund dafür ist die dynamische Situation der SARS-CoV-2-Pandemie, die viele Gesundheitssysteme an den Rand der Verzweiflung bringt. Daher können aufgrund von Personal- und Geräteknappheit oft selbst Routineverfahren wie Biopsien nicht für klinische Studien durchgeführt werden.
Fokus auf COVID-19-Impfstoff
Wissenschaftler experimentieren derzeit tagtäglich mit einem Impfstoff, um eine Behandlung gegen COVID-19 starten zu können. Die Forscher empfinden das Vorgehen für nötig, da das Corona-Virus vor allem für Menschen im fortgeschrittenem Krebsstadium gefährlich werden kann. Ihr Immunsystem ist durch zahlreiche Behandlungen geschwächt. Außerdem bedürfen viele fortschrittliche Behandlungen einer intensiven Betreuung, welche in dieser Ausnahmesituation womöglich nicht möglich ist.
Rasche Reaktion
Jedoch wurden in kürzester Zeit Leitlinien für betroffene klinische Studien ins Leben gerufen. Auch Ethikkommissionen versuchen alle Änderungsanträge dementsprechend zu bearbeiten, damit Studienteilnehmer den Kliniken möglichst fern bleiben können. So wurde die Beurteilung des Gesundheitszustandes per Video in kürzester Zeit möglich, sowie klinische Audits jetzt virtuell durchgeführt werden können. Eine große Erleichterung für die Wissenschaftler, da niemand auf eine solche Ausnahmesituation eingestellt war. Dennoch sind die langfristigen Auswirkungen auf die Arzneimittelgesetzgebung unbekannt. Die Wissenschaft schließt daher Verzögerungen in der endgültigen Zulassung von Medikamenten daher nicht aus.
Quelle: © Heidi Ledford / nature
Bild: © jarmoluk / 1450 Bilder / Pixabay