Epidemiologen der Universität Oxford haben berechnet, dass rund die Hälfte der Bevölkerung in Großbritannien bereits mit SARS-CoV-2 infiziert sein könnte. Das klingt zunächst einmal besorgniserregend. Es würde aber auch bedeuten, dass weniger als 1 Prozent der Infizierten einen schweren Verlauf aufweisen oder einen Krankenhausaufenthalt benötigen. Von 90.436 Tests, die in Großbritannien durchgeführt wurden, fielen 8,077 positiv aus, 422 Infizierte starben (Stand 24. März).
Laut des Modells der Forscher vom Labor für Evolutionary Ecology of Infectious Disease der Universität Oxford erreichte das Virus Großbritannien spätestens Mitte Januar. Danach breitete es sich für über einen Monat unbemerkt in der Bevölkerung aus, bevor die ersten Fälle identifiziert wurden.
Die Hauptautorin der Studie Sunetra Gupta erklärt, dass die anfängliche Strategie Großbritanniens, schnell eine Herdenimmunität aufzubauen, besser sei als von Vielen angenommen. Allerdings müssten Follow-Up-Untersuchungen ihre Berechnungen bestätigen. Weiterhin plädiert sie dafür, möglichst viele Menschen testen zu lassen, um herauszufinden, auf welcher Stufe der Epidemie sich das Land jetzt befindet.
Bildquelle: Cassie Matias, unsplash