Forscher haben eine neue Strategie für die Tötung von Krebszellen entwickelt. Mit einem 80:20-Verhältnis von positiv zu negativ geladenen Nanopartikeln könnten Tumorzellen bekämpft werden.
In einer Studie statteten sie dafür die Oberflächen von Goldkügelchen mit Kohlenstoffwasserketten aus. Das Mengenverhältnis dieser Teilchen war wichtig, da die beliebten Vehikel sowohl Krebs- als auch gesunde Zellen ansteuern. Dabei schadet zu viel positive Ladung den gesunden Zellen, Partikel mit zu viel negativer Ladung stoßen sie hingegen ab. Mit dem richtigen Verhältnis verklumpen die Nanopartikel im Inneren der Krebszellen und bringen Lysosomen zum Platzen.
Es kommt auf die Größe an
Grund dafür ist der Unterschied im pH-Wert: Krebszellen haben im Vergleich zu gesunden Zellen einen niedrigeren pH-Wert um 6,5. Das liegt daran, dass sie keinen Sauerstoff für die Energiegewinnung benötigen und den Zucker vergären. Außerdem hängt die Ansammlung dieser Komplexe neben dem äußeren pH-Wert stark von ihrer Größe und der Ladungsverteilung ab.
Für Patienten liegt jedoch eine Behandlung mit dieser Technologie noch in weiter Ferne. Zuerst müssen Tierversuche erprobt werden, damit die Nanopartikel auch wirklich ungefährlich für Menschen sind. Das Forschungsteam aus Korea plant hierfür bereits erste Versuche. Allerdings wird auch eine andere Selektivität bei Tieren vermutet, da sich die Teilchen bei ihnen anders verteilen.
Studie: Magdalena Borkowska et al. / nature nanotechnology
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