Beatmungsplätze für COVID-19-Patienten werden aktuell dringend benötigt. Deshalb gibt es nun ein Intensivregister: Es soll einen schnellen Überblick über verfügbare Plätze ermöglichen.
Das DIVI-Intensivregister ermöglicht es, freie Beatmungsplätze in allen deutschen Kliniken zu registrieren und abzurufen. Die Seite ist ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) und des Robert-Koch-Instituts und wurde gestern freigeschaltet.
So sollen die Kapazitäten auf den Intensivstationen tagesaktuell dargestellt werden. Dazu ist es notwendig, dass die teilnehmenden Krankenhäuser täglich ihre Daten in einem geschlossenen Bereich selbstständig eintragen. Auf dieser Grundlage soll es möglich sein, Intensivbetten regional zu organisieren und die Versorgung von COVID-19-Patienten zu koordinieren.
Intuitive Anwendung
Die Abfrage der Betten soll dabei intuitiv erfolgen. So zeigt ein einfaches Ampelsystem in Tabellenform die verfügbaren Kapazitäten. Dabei wird unterschieden zwischen
- low-care (geringer Betreuungsbedarf)
- high-care (Schwerkranke)
- und ECMO (gedacht für schwerstkranke Beatmungspatienten).
Auch weitere Filter können je nach Fragestellung eingestellt werden. Kliniken, die über viel Erfahrung in der Beatmung von Patienten verfügen, sind zusätzlich gekennzeichnet. Dies bietet die Möglichkeit, sich bei Fragen an erfahrene Kollegen und Kliniken zu wenden. Telefonnummern und Ansprechpartner sind in einem zweiten Register abrufbar. Für den Zugriff ist jedoch ein Login erforderlich.
Bereits 2009 hatten DIVI-Experten in Zusammenhang mit der H1N1-Pandemie ein deutschlandweites Netzwerk aufgebaut. Diesem gehörten bisher rund 85 Kliniken an. Das bestehende Netzwerk wurde nun als Basis für das neue DIVI-Intensivregister genutzt.
Registrieren in 5 Minuten
Die Registrierung neuer Kliniken dauert laut Dr. Mario Menk, tätig am ARDS-ECMO Centrum an der Charité Berlin, nur fünf Minuten und auch die tägliche Dateneingabe würde nach seiner Aussage nicht mehr Zeit in Anspruch nehmen. Nun soll das neue Register innerhalb von kürzester Zeit auf 1.000 Kliniken erweitert werden. Dazu setzten die Beteiligten auf einen Schulterschluss sämtlicher Kliniken in Deutschland. Zu diesem Zweck hat die DKG alle Klinikleiter angeschrieben und zu einer Zusammenarbeit aufgerufen, damit Versorgungsengpässe verhindert werden können.
Hier erreicht ihr das DIVI-Intensivregister: www.divi.de/intensivregister
Textquelle: RKI
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