Die stetig wachsende Zahl der Todesfälle in Italien ist erschreckend. Damit uns hierzulande nicht das gleiche Schicksal ereilt, ist jetzt vor allem das Handeln der Generation Y gefragt.
Eine Grafik sorgt auf Twitter derzeit für viel Aufsehen. Erstellt hat sie der Ökonom Andreas Backhaus, die er in einem Artikel auf Medium veröffentlicht hat.
Zu sehen ist der Anteil der mit SARS-CoV-2 Infizierten in verschiedenen Altersgruppen in Italien und Südkorea. Auf einen Blick sieht man gewaltige Unterschiede zwischen den beiden Ländern: Während in Südkorea (rote Balken) hauptsächlich junge Menschen (20 bis 29 Jahre) positiv auf das Virus getestet worden sind, sind es in Italien (grüne Balken) überwiegend Menschen ab 60 Jahren.
Obwohl bei Erstellung der Grafik die absoluten Zahlen der bestätigten Fälle in beiden Ländern insgesamt ähnlich waren (8.036 in Italien gegenüber 7.134 in Südkorea), ist der Unterschied in der Verteilung nach Altersgruppen enorm, schreibt Backhaus. Das italienische Gesundheitssystem musste also eine viel höhere Anzahl infizierter älterer Patienten versorgen als das südkoreanische. Und diese Patienten benötigen eine intensivere Betreuung, gleichzeitig haben sie eine höhere Wahrscheinlichkeit, zu sterben.
Backhaus vermutet unter anderem, dass dieser gravierende Unterschied auf die Herangehensweisen der zwei Länder zurückzuführen ist. Während in Italien nur Menschen mit Symptomen getestet werden, hat Südkorea schon früh damit begonnen, möglichst viele Bewohner auf das Virus zu testen, egal ob sie Symptome zeigen oder nicht. Nach offiziellen Angaben wurden in Südkorea inzwischen über 200.000 Menschen getestet – so viel wie in fast keinem anderen Land. So lässt sich früh erkennen, wer infiziert ist und entsprechende Maßnahmen einleiten, um die Ansteckung anderer zu verhinden. Würde man in Deutschland ebenfalls die Bevölkerung screenen, tauchten plötzlich viele bisher unentdeckte Fälle auf.
Was die Grafik abermals verdeutlicht: Asymptomatische, vorallem junge Menschen spielen bei der Ausbreitung des Virus eine enorme Rolle. Um Risikogruppen zu schützen, braucht es rigorose Maßnahmen. Bevor auch hierzulande eine allgemeine Ausgangssperre verhängt wird, sollte sich gerade die Generation Y schon jetzt das „Social Distancing“ zu Herzen nehmen – und einfach mal zuhause bleiben.
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