In Chemnitz hat heute eine Corona-Ambulanz in den Messehallen eröffnet. In Berlin soll ein COVID-19-Krankenhaus auf dem Messegelände gebaut werden.
Bis zu 140 Menschen mit Verdacht auf eine Infektion können in der Messe in Chemnitz nahezu zeitgleich untersucht werden, berichtet die Freie Presse.
Am ersten Tag (Dienstag, 17. März) sind bis zum Mittag laut Amtsarzt etwa 220 Personen untersucht worden. Bei rund 100 Patienten wurde ein Rachenabstrich genommen. Zur Behandlung stehen insgesamt 140 Behandlungsabteile bereit.
Das Projekt ist eine Zusammenarbeit der Stadt Chemnitz mit den drei Chemnitzer Krankenhäusern und der Kassenärztlichen Vereinigung. Die Ambulanz ist eine Anlaufstelle für Einwohner von Chemnitz, die Symptome aufweisen und in Risikogebieten waren oder direkten Kontakt zu einer infizierten Person hatten.
In Berlin ist man noch nicht ganz so weit. Der Senat hat heute erstmal beschlossen, auf dem Messegelände ein COVID-19-Krankenhaus mit 1.000 Betten zu errichten. Die Klinik soll in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr eingerichtet werden. „Es soll ausschließlich zur Vermeidung eines realen Engpasses dienen“, twittert der Regierende Bürgermeister Michael Müller. Und weiter: „Versorgt werden leicht Erkrankte mit Notwendigkeit der stationären Behandlung und Notfallbeatmungspatienten.“
Die Suche nach alternativen Standorten wie in Chemnitz und Berlin für Ambulanzen oder COVID-19-Krankenhäuser soll in ganz Deutschland umgehend intensiviert werden. Am Abend berichtet der Spiegel, dass Hallen und Hotels zu Krankenstationen umgebaut werden sollen. Dies sei Teil eines Notfallplans, den Bund und Länder am Dienstag beschlossen hätten.
„Die Länder sollten mit den Kliniken in ihren Bundesländern, die über Intensivkapazitäten verfügen, Pläne erarbeiten, um dieses Ziel durch den Aufbau provisorischer Intensivkapazitäten zu erreichen", heißt es in dem sogenannten Grobkonzept Infrastruktur Krankenhaus.
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