In der italienischen Zeitung La Repubblica äußerte sich heute (17. März 2020) der Immunologe Sergio Romagnani zum Anteil der asymptomatischen COVID-19-Patienten. Nach Meinung des Wissenschaftlers der Universität Florenz wird deren Anzahl möglicherweise stark unterschätzt.
Romangnani stützt sich dabei auf Beobachtungen, die in Vo Euganeo gemacht wurden, einer Stadt mit 3.000 Einwohnern in Norditalien. Sie steht seit einigen Wochen vollständig unter Quarantäne. Alle Einwohner wurden wohl auf Covid-19 getestet. Dabei stellte sich heraus, dass asymptomatische Patienten den Großteil der Infizierten ausmachten – und zwar nicht nur unter Kindern. Den Anteil der Fälle gibt Romagnani mit 50–75 % an.
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Der Immunologe warnt, dass diese Verteilung es nahezu unmöglich mache, die Pandemie nur durch Isolation der Erkrankten zu kontrollieren. Zudem stelle es ein Problem dar, dass asymptomatisches Klinikpersonal eine bedeutenden Infektionsquelle sein könnte. Kliniken könnten so zu einer Risikoumgebung werden.
Dem Artikel von La Repubblica sind leider keine Detailangaben beigefügt, so dass der Wahrheitsgehalt dieser Äußerungen nicht überprüft werden kann. Sollten die Angaben jedoch stimmen, müssten die bisherigen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie neu gedacht werden.
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