Die Freie Apothekerschaft fordert in einer Pressmitteilung von heute den Gesetzgeber auf, die Rabattverträge zwischen GKV und den Pharmaherstellern auszusetzen. Anders ließen sich die Lieferengpässe zahlreicher Rx-Arzneimittel nicht beseitigen.
Die Apotheker wollen für die Dauer der COVID-19-Pandemie raus aus dem Rabattvertragskorsett. Sie beklagen den Aufwand und die Personalkosten, die dabei entstehen, Alternativen zu nicht lieferbaren Arzneimitteln zu beschaffen. Die Aufwände stünden in keinem Verhältnis mehr zum Honorar. Die Arzneimittelversorgung müsse umgehend so geregelt werden, dass Apotheker ohne überbordende Bürokratie Patienten mit den lebenswichtigen Arzneimitteln versorgen könnten.
Reinhard Rokitta, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes meint: "Ein Abwarten der Politik sowie ein Verschleiern der tatsächlichen und zukünftigen Arzneimittellieferprobleme, einhergehend mit einer erneuten Beschwichtigung der Bürger, kann nicht mehr hingenommen werden. Die Bundesregierung muss umgehend handeln."
In den letzten Jahren haben Lieferprobleme bei vielen wichtigen Arzneimitteln zugenommen. Die Gründe sind vielschichtig. DocCheck hat darüber bereits mehrfach berichtet. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Forderung der freien Apothekerschaft erfüllt wird, dürfte anbetrachts der Kostenlawine, die zur Zeit auf das Gesundheitswesen zurollt, gering sein.