Auch unser Nachbarland Österreich greift jetzt gegen eine Ausbreitung von SARS-CoV-2 durch. Die Maßnahmen sind zum Teil strenger als hierzulande.
Gestern (Dienstag) hat die Regierung Österreichs mehrere Maßnahmen vorgestellt, um mit dem Coronavirus umzugehen, wie österreichische Medien berichten.
Es wird einen Einreisestopp für Personen aus Italien geben. An Unis und Fachhochschulen werden keine Lehrveranstaltungen mehr abgehalten, große Bibliotheksräume bleiben geschlossen. Auch Veranstaltungen sollen eingeschränkt werden. Ab Mittwoch sollen Events mit über 100 Teilnehmern abgesagt werden, diese Regelung gilt bis Anfang April. „Der Erlass werde präzise formuliert, damit für jeden klar ist, was gemeint ist“, heißt es auf der Website des Österreichischen Rundfunks (ORF). Davon seien auch Aufführungsbetriebe wie Kinos, Theater oder Konzert-Locations betroffen. Restaurants bleiben aber geöffnet. „Wir müssen für ein paar Monate unser Leben verändern“, so Gesundheitsminister Rudolf Anschober.
Derzeit wird viel über die sogenannten Geisterspiele, also Fußballspiele ohne Publikum, diskutiert. Die Entscheidung, ob man diese Variante wähle oder Spiele komplett absage, überlässt Bundeskanzler Sebastian Kurz den Veranstaltern. Es habe oberste Priorität, dass sich die Epidemie nicht weiter ausbreite. Daran nicht mitzuwirken, sei laut Innenminister Karl Nehammer ein Straftatbestand.
Was den Arbeitsalltag betrifft, bat Kurz Unternehmen, da wo es „sinnvoll und machbar“ sei, „den Mitarbeitern Teleworking zu gewähren.“ Unternehmen mit Liquiditätsschwierigkeiten soll Kreditgarantien ermöglicht werden, Kurzarbeit sei eine weitere Option. In dieser „herausfordernden Phase“ dürfe laut dem Bundeskanzler nicht gekündigt werden.
„Es wird auch zu Maßnahmen an Schulen kommen“, sagte Kurz. Dafür sei aber Vorbereitung nötig. Man müsse erst prüfen, wie sich Einschränkungen auf Betreuungspflichten auswirken. Aus diesem Grund fänden jetzt Gespräche mit Sozialpartnern statt. Es gehe jetzt nicht um „Showmaßnahmen“, schließlich sei es sowieso nicht möglich, Schulen „monatelang“ zu schließen.
Auch die Frage nach einer Abriegelung ganzer Ortschaften kam zur Sprache. Darauf antwortete Anschober, dass die Regierung zwar im Moment keine Notwendigkeit sehe, doch: „Auch diese Maßnahme wird laufend überprüft.“ Grundsätzlich wolle er aber keine Maßnahme endgültig ausschließen. Sobald Maßnahmen getroffen würden, müssten sie auch durchgehalten werden, aus diesem Grund sei der Zeitpunkt entscheidend. Kurz wolle Schritte weder „zu früh noch zu spät“ machen. „Ich kann Ihnen jetzt schon ankündigen, dass wir weitere Maßnahmen setzen müssen“, stellte der Bundeskanzler in Aussicht.
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