Beim Sondertreffen der EU-Gesundheitsminister in Brüssel wurden heute „Ellenbogenküsse“ statt Handschläge verteilt – und das weitere Vorgehen bei der COVID-19-Pandemie besprochen (DocCheck berichtete).
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wünschte sich gegenüber der Tagesschau klare Regelungen zu Preisen von medizinischen Schutzmitteln. Etwas so wichtiges dürfe sich nicht allein über Angebot und Nachfrage regulieren, es bräuchte europäische Mechanismen. Das könnte allerdings schwierig werden; die Kompetenz für gesundheitspolitische Themen liegt bei den einzelnen Mitgliedsstaaten. So hat die französische Regierung heute die Preisbegrenzung von Desinfektionsmitteln beschlossen. Ein Desinfektionsgel in einer 100-Milliliter-Packung darf im Geschäft nicht mehr als drei Euro kosten.
Die Minister hielten fest, dass die EU sich unabhängig von der Arzneimittelproduktion in China und Indien machen müsse. Denn diese Länder haben inzwischen den Export gestoppt. Das ist problematisch, weil rund ein Drittel der fraglichen Produkte dort hergestellt wird.
Die EU-Kommission habe unterdessen beschlossen, keine medizinischen Schutzmaterialien mehr aus der EU an Drittstaaten auszuführen.
Bildquelle: Markus Spiske, Unsplash