Im Fall einer Epidemie wie sie jetzt durch das Coronavirus in Deutschland herrscht, müssen Personaluntergrenzen nicht eingehalten werden. So lautet die Ansage von Bundesgesundheitsminister Spahn.
Für bestimmte Stationen setzte Jens Spahn heute (Mittwoch) die festen Personaluntergrenzen bis auf weiteres außer Kraft, wie unter anderem Thieme berichtet.
„Die Krankenhäuser müssen bei der Personalplanung flexibel auf die Ausbreitung des Coronavirus reagieren können“, wird der Bundesgesundheitsminister in dem Bericht zitiert. Und weiter: „Deshalb entlasten wir sie in dieser Lage bis auf weiteres von Dokumentationsaufwand und Auflagen in der Pflege.“
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Spahn habe sich in einem Brief an die Spitzenverbände der Kliniken und der gesetzlichen Krankenversicherungen gewandt. Darin erklärt er, „sehr kurzfristig zu Anpassungserfordernissen in den Arbeitsabläufen der Krankenhäuser“ seien jederzeit möglich. Im Fall einer Epidemie, wenn es zu stark erhöhten Patientenzahlen kommt, müssen Personaluntergrenzen nicht eingehalten werden, so die Kernaussage. Dies treffe derzeit bundesweit zu.
Auf Twitter befürchtet Krankenpfleger Alexander Jorde, dass diese Änderung in der Berichterstattung zum Coronavirus untergehen könnte. „Habt ihr eigentlich mitbekommen, dass Jens Spahn heute die Pflegepersonalvorgaben aufgehoben hat oder habt ihrs mal wieder verpasst, wenn die Pflege in Deutschland herhalten muss?“, twitterte er kurz nach Verkündigung der Maßnahme.
Mit der Einführung von Untergrenzen wollte man auf die vorherrschende Personalnot im Bereich der Pflege reagieren. Dadurch soll in wichtigen Abteilungen wie zum Beispiel Intensivstationen eine feste Mindestbesetzung mit Pflegekräften gesichert sein. Auf den Berufsalltag vieler Pflegekräfte dürfte die nun getroffene Entscheidung massive Auswirkungen haben.
Bildquelle: Ani Kolleshi, unsplash