Jeden Tag werden neue Fallberichte und epidemiologische Studien zur COVID-19-Pandemie veröffentlicht. Bei der Fülle an Informationen fällt es schwer, die wichtigsten epidemiologischen Daten zu extrahieren. Welche Altersgruppe ist am häufigsten betroffen? Welche Risikofaktoren existieren?
Es ist wie immer in der Medizin: Die absolute Wahrheit gibt es nicht. Insbesondere bei einem neuen Virus, das wir jetzt erst kennenlernen, sind epidemiologische Zahlen immer mit Vorsicht zu genießen. Beispielsweise unterscheiden sich die Daten je nach Patientenzahl oder untersuchter Region. Wir haben die wichtigsten Studien durchforstet und versuchen nun, Licht ins Dunkel zu bringen:
In großen retrospektiven Beobachtungsstudien (Wei-jie Guan et al., Zhonghua Liu Xing Bing Xue Za Zhi) schwanken die Angaben zum medianen Erkrankungsalter zwischen 47 und 59 Jahren. Grundsätzlich können aber Personen jeden Alters betroffen sein. Kinder erkranken deutlich seltener und weisen dann in der Regel einen milden bis asymptomatischen Verlauf auf. Umgekehrt gilt: Je älter der Patient, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eine schwerere Infektion zu erleiden.
Laut den meisten Studien sind Männer mit ungefähr 51-58 % der Fälle etwas häufiger betroffen als Frauen.
Ungefähr ein Viertel bis ein Drittel der Patienten, die sich mit SARS-CoV-2 infizieren, leiden zusätzlich an chronischen Grunderkrankungen. Die häufigsten Komorbiditäten, die auch für einen schweren Verlauf prädisponieren, sind Bluthochdruck, kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Erkrankungen sowie Diabetes mellitus.
Ob Raucher sowie Patienten mit COPD oder Asthma bronchiale ebenfalls häufiger und schwerer betroffen sind, ist derzeit unklar.
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