Die Autopsie von COVID-19-Patienten zeigt: Fibrotische Veränderungen des Lungengewebes scheinen für die Prognose der Erkrankung ein entscheidender Faktor zu sein.
Chinesische Berichte weisen darauf hin, dass die Fibroblasten-Proliferation im Lungengewebe ein entscheidender Faktor für die Prognose der COVID-19-Pneumonie ist. Diese Erkenntnis wurde aus neun Autopsien verstorbener COVID-19-Patienten gewonnen.
„Der Einfluss von COVID-19 auf den menschlichen Körper ist wie eine Kombination von SARS und AIDS, da es sowohl die Lunge als auch das Immunsystem schädigt“, sagte Peng Zhiyong, Direktor der Intensivstation des Zhongnan-Krankenhauses der Universität Wuhan der Global Times.
Patienten, die mit SARS-CoV-2 infiziert sind, produzieren übermäßig viel Schleim, der aus den Lungenbläschen austritt. Die Entzündungsreaktion führt zur Proliferation von Fibroblasten.
Ist die Fibrose in der Lunge zu weit fortgeschritten, sei eine weitere Sauerstoffgabe wirkungslos, so die Mediziner. Damit sei eine extrakorporale Lungenunterstützung (ECMO) notwendig. Aufgrund ihrer Ergebnisse halten die Mediziner es für das Wichtigste, bereits in einem frühen Stadium der Krankheit Maßnahmen zu ergreifen, um die Lungen der Patienten vor einer irreversiblen Fibrose zu schützen.
Laut Global Times berichteten einige chinesische Nachrichten, dass die Ansammlung von Sputum eine der Hauptgründe für den Tod von COVID-19-Patienten sei. Das hätten die Autopsien gezeigt. Aufgrund dieser Berichte setzten Mediziner vermehrt Sputum-Absauger bei Patienten ein, was am Mittwoch zu einem Rückgang der Todesfälle in Wuhan führte.
Einer der Mediziner zweifelt das jedoch an. Er glaubt, der Rückgang sei auf die verbesserte Gesamtsituation in Wuhan zurückzuführen.
Textquelle: Leng Shumei and Zhao Yusha: Autopsies offer key clues for early stage COVID-19 patients, Global Times 29.2.2020Bildquelle: Charles Deluvio, Unsplash