Die DocCheck News haben bei der Landärztin nachgefragt, wie die Lage in ihrer Praxis in Nordrhein-Westfalen ist:
„Panik haben bisher wenige Patienten. Interessanterweise vorwiegend Jüngere, obwohl die ja laut den meisten Statistiken deutlich weniger schwere Verläufe zu befürchten haben. Die meisten Patienten schmunzeln eher, wenn ich frage, ob sie eventuell Kontakt zu einem Coronapatienten gehabt haben könnten oder sagen direkt sowas wie: ‚Ich hab eine Erkältung, nein, kein Coronavirus.‘
Besorgt bin ich für meine direkte Familie und mich eher weniger, weil bei uns keine relevanten Vorerkrankungen bestehen und wir alle recht jung sind. Was meine Eltern oder Schwiegereltern angeht schon eher, da die einfach älter sind und auch mehr Vorerkrankungen haben.
Mein Chef ist bislang noch recht ruhig. Wir haben Masken da, Desinfektionsmittelflaschen (der dazugehörige Spender hat leider schon seit > 2 Wochen Lieferschwierigkeiten) und ansonsten legen wir die DEGAM-Flyer aus, damit die Patienten wissen, wie sie sich verhalten sollen und betonen immer wieder, dass man vorher anrufen soll.
Aber bislang muss man sagen, dass es (noch?) relativ ruhig ist. Aus der Stadt höre ich da schon mehr, z. B. sprach mich ein Bekannter an, der als (nicht-medizinischer) Sicherheitsbeauftragter in einem Handwerksbetrieb jetzt mit Fragen zum Coronavirus bombadiert wird und der nach verlässlichen Informationsquellen suchte (ihm hab ich auch den DEGAM-Flyer empfohlen).
Bei uns in der Praxis war eher immer die Frage, wann das Coronavirus kommt, nicht ob. Ich hab ein sehr treffendes Statement zu dem Thema gelesen, in dem ein Experte meinte, dass es schöner gewesen wäre, wenn sich das Virus noch so lange hätte verzögern lassen, bis die Grippe durch gewesen wäre. Das wäre auch wegen der begrenzten Ressourcen einfacher gewesen. Aber naja – jetzt muss man da halt durch.“
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