Rund zwei Drittel aller Infektionen mit SARS-CoV-2 bleiben weltweit unentdeckt. Das berichten Wissenschaftler des Imperial College London in einem aktuellen Report.
Die Forscher befürchten, dass das unter anderem daran liegen könnte, dass noch nicht alle Quellen der Übertragung von Mensch zu Mensch bekannt sind. Gina Cuomo-Dannenburg, eine der Autorinnen des Reports, betont daher erneut, wie wichtig Transparenz ist. „Wir möchten […] dazu ermutigen, Patientenergebnisse in Zukunft offen zu kommunizieren und ein echtes Bild der Schwere und klinischen Darstellung wiederzugeben“, so die Epidemiologin.
Der Fokus auf Chinareisende zeige sich bei der Eindämmung der Infektion bisher nur wenig erfolgreich, halten die Experten fest. Denn die Kontrollmaßnahmen verschiedener Länder seien nicht immer vergleichbar. „Ungefähr zwei Drittel aller Infektionen in Reisenden aus China wurden bisher nicht entdeckt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass einige dieser unentdeckten Fälle Übertragungsketten in den Ländern gestartet haben, in die sie eingereist sind“, sagt Prof. Neil Ferguson, Epidemiologe und ebenfalls Autor des vorliegenden Reports.
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