Die FDA hat erstmalig ein Medikament gegen Erdnussallergie zugelassen. Die Therapie soll das Risiko einer Anaphylaxie bei versehentlichem Allergenkontakt verringern.
„Erdnussallergie lässt sich nicht heilen. Allergiker müssen Erdnüsse strikt meiden, um schwere und unter Umständen lebensbedrohliche Reaktionen zu vermeiden“, erklärt Peter Marks, Direktor des Center for Biologics Evaluation and Research der FDA, in einer Pressemitteilung. „Doch selbst dann ist ein versehentlicher Kontakt manchmal unvermeidbar.“
Für diese Fälle wurde das neue Medikament Palforzia© entwickelt. Es enthält ein Pulver mit geringen Mengen Erdnussmehl und ist für Kinder zwischen 4 und 17 Jahren mit diagnostizierter Erdnussallergie zugelassen. Zwar müssen Betroffene, die die Therapie erhalten, Erdnüsse auch weiterhin meiden, doch die Gefahr eines lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schocks nimmt ab. Die Sicherheit und Wirksamkeit wurde laut FDA in zwei Studien mit 500 bzw. 700 Patienten nachgewiesen.
Die Behandlung mit Palforzia© ist dreistufig: Sie beginnt mit einer initialen Dosis-Eskalation, die unter ärztlicher Aufsicht erfolgt. Über mehre Monate folgt die Aufdosierungsphase, an die eine Erhaltungsdosis anschließt. In diesen Phasen kann der Patient das Medikament Zuhause einnehmen. Die FDA weist allerdings daraufhin, dass die orale Immuntherapie nicht ohne Risiko ist. Deswegen sollen die Patienten bzw. die Eltern speziell geschult werden und zudem ein Anaphylaxie-Notfallset erhalten. Die Zulassung für den europäischen Markt wird derzeit geprüft.
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