Laut einer aktuellen Studie beschleunigt Cannabis das Wachstum von HPV-assoziierten Karzinomen der Kopf- und Halsregion (HNSCC). Nun wurde möglicherweise der auslösende Signalweg entdeckt.
In den USA steigt die Zahl der Erkrankungen mit HNSCC, hier vor allem der Anteil von Fällen, die mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) assoziiert sind. Momentan machen diese ca. 30 % der Fälle aus. Auffallend ist, dass zudem der Konsum von Marihuana immer weiter steigt. Bereits zuvor konnte eine Korrelation zwischen täglichem Marihuana Konsum und dem Auftreten von Hals- Kopf- Karzinomen gezeigt werden.
Forscher der San Diego School of Medicine haben nun möglicherweise den auslösenden Mechanismus identifiziert. THC soll bei HPV-positiven Patienten den p38 MAPK -Weg in Gang setzen. Diese Aktivierung hemmt die Apoptose, führt zu unkontrolliertem Zellwachstum und somit zur Tumorentstehung. Dies konnten die Forscher in verschiedenen Versuchen feststellen. Hierzu führten sie sowohl Zellkultur- als auch Tierversuchen durch. Auch mittels Genomanalyse in Blutproben von Patienten mit HPV-assoziierten HNSCC, welche THC im Blut hatten, konnten sie den Mechanismus beobachten.
Andere Studien und die öffentliche Meinung suggerieren, Cannabis habe vor allem krebslindernde Eigenschaften. Die Forscher sehen in ihren Ergebnissen einen erneuten Anlass, dies kritischer zu hinterfragen. So wären in den anderen Studien häufig hohe Dosen genutzt worden. Hinzu kommt, dass die HPV-Durchseuchung in der Gesellschaft sehr hoch ist.
Für die meisten kanzerogenen HP-Viren gibt es bereits Impfstoffe. Eine flächendeckendere Impfung für Jungen und Mädchen könnte die Neuerkrankungsrate mit HNSCC senken.
Quellen: © Chao Liu et al. / AACR // Yadira Galindo / UC San Diego Bild: © Michael Fischer / Pexels