Vom 7. – 10. Januar findet in Las Vegas die CES (Comsumer Electronic Show) Messe statt, die „Globale Bühne der Innovation“. Hier werden auch einige medizintechnische Innovationen präsentiert. Drei davon möchten wir euch kurz vorstellen.
Digitaler Diabeteswarnhund
„AerBetic“ ist das Produkt eines britischen Start-Ups. Es misst nicht-invasiv den diabetischen Status in der Ausatemluft von Diabetes-Patienten mittels Nano-Gas-Sensoren. „AerBetic“ kann am Arm getragen und über eine App mit dem Handy gekoppelt werden. In Kombination mit invasiv gemessenen Blutzuckerwerten ist es möglich, den Sensor über einen längeren Zeitraum immer weiter individuell an den Patienten anzupassen. Bei Entgleisungen schlägt „AerBetic“ Alarm. Die Idee kam den Entwicklern, weil speziell geschulte Diabetikerwarnhunde eine drohende Unterzuckerung über ihren Geruchsinn erkennen. Vor allem für Typ-I-Diabetiker, die sonst täglich mehrmals invasiv ihren Blutzucker messen müssen, kann diese Methode eine enorme Verbesserung der Lebensqualität bedeuten. Laut Hersteller soll das Produkt 2020 erscheinen.
Das intelligente Pflaster
„Grapheal“ ist ein Pflaster, mit dem chronische Wunden mittels Biosensoren überwacht werden können. Zudem soll die Heilung durch Elektrostimulation beschleunigt werden. Allein in Deutschland sind zwischen 400.000 bis 1,8 Mio. Menschen von chronischen Wunden betroffen. „Grapheal“ soll ihre Versorgung verbessern. Die Biosensoren erfassen den Zustand der Wunde wie z. B. frühe Entzündungszeichen. Diese können somit schneller, zum Beispiel antibiotisch, behandelt werden. Zudem nutzt „Grapheal“ Elektrostimulation um die Heilung zu beschleunigen. Das Material ist extrem flexibel und kann sich so dem Gewebe der Wunde direkt anpassen und kleinste Veränderungen detektieren.
Akustische Blutfluss-Messung
„Above Care Flow EZ“ detektiert nicht-invasiv Stenosen von AV-Dialyseshunts mit bis zu 97-prozentiger Sicherheit, indem es akustische Signale und die Stärke des Blutflusses über dem Shunt misst. Dialyseshunts sind chirurgisch angelegte Shunts zwischen Arterie und Vene und werden zur Hämodialyse punktiert. Dieser unphysiologische Zustand führt häufig zu Komplikationen. Mit einer jährlichen Inzidenz von 40 Prozent sind Stenosen extrem häufig, ebenso Thrombosen, die zu 20 Prozent vorkommen. Häufig sind bei einem Verschluss zum Teil komplikationsreiche Interventionen notwendig. Eine frühe Detektion eines Verschlusses kann Komplikationen und Interventionen minimieren.
Quelle: © CES / Aerbetic / Grapheal / AboveCare
Bild: © Piqsels