Eine aktuelle Studie gibt Hinweise darauf, dass das Protein CD1a in unserer Haut allergische Reaktionen auf Pflegeprodukte vermittelt.
Die Kontaktdermatitis ist eine sehr häufige Erkrankung mit steigender Prävalenz. Bisher besteht die Therapie jedoch hauptsächlich in der Vermeidung des Allergens. Hautreaktionen gelten als sogenannte Typ IV-Reaktionen, die T-Zell-vermittelt ablaufen. Hierbei spielt insbesondere die Interaktion zwischen T-Zell-Rezeptoren (TCR) und an MHC-Proteine gebundenen Antigenen eine Rolle.
Interessanterweise sind die meisten Kontaktallergene wie Öle oder Duftstoffe allerdings kleine Moleküle, welche nicht der chemischen Struktur der TCR-Peptid-MHC-Achse entsprechen. In der Studie der New Yorker Columbia University konnte gezeigt werden, dass viele Stoffe in Pflegeprodukten jedoch mit dem antigen-präsentierenden Molekül CD1a interagieren.
Nach Angaben der Autoren setzen sich hydrophobe Substanzen wie Farnesol, die in vielen Pflegeprodukten enthalten sind, im Inneren des CD1a-Moleküls fest. Hierdurch kommt es zur Verdrängung von Lipiden, die normalerweise durch CD1a gebunden werden. Am CD1a-Molekül werden so T-Zell-aktivierende Oberflächen freigelegt, welche die T-Zell-Antwort in Gang setzen und die Kontaktallergie auslösen. Dieser Mechanismus ist reversibel und bietet somit einen neuen Ansatz zur Prävention der Kontaktdermatitis. Verhindert man das Binden der Allergene an CD1a, so kann die Reaktion gestoppt werden. Patienten könnten so Pflegeprodukte weiter verwenden, ohne eine allergische Reaktion fürchten zu müssen.
Studie: © Sarah Nicolai et al., Science ImmunologyBildquelle: © monicore, pixabay