Erstmals wurde die Evolution und Verbreitungswege eines speziellen Stammes von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) analysiert. Bei der Untersuchung des sogenannten Bengal-Bay-Klons fand ein internationales Forscherteam heraus: Virulente MRSA-Stämme nehmen auch außerhalb der Klinik zahlreiche Resistenzgene in ihr Erbgut auf.
Dieses Verhalten ist sonst eher typisch für Krankenhauskeime. Doch der Bengal-Bay-Klon vereint eine besondere Virulenz und das Potential zur weltweiten Ausbreitung mit der Multiresistenz von Krankenhauskeimen. Ein solcher Stamm stelle nach Einschätzung der Studienautoren besonders für ressourcenärmere Länder ein Problem dar, da sie die Hauptlast des Ausbruchs tragen.
Die Experten warnen: Die Entstehung eines solchen Bakterienstamms sei vor allem durch die unkontrollierte Antibiotikavergabe und soziale Faktoren, wie die hohe Bevölkerungsdichte bei schlechten Lebensbedingungen, begünstigt worden. Die Gabe von Antibiotika sollte daher strenger kontrolliert werden, fordern die Wissenschaftler.
Doch vor allem in einkommensschwachen Ländern erhalten Kinder momentan zu viele Antibiotika, wie eine weitere Studie jetzt zeigt. Die Autoren weisen auf die große Bedeutung der antimikrobiellen Resistenz hin. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sie sie eine der größten Bedrohungen für die globale Gesundheit und Entwicklung.
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