Noch immer gehen viele Patienten ambulant in die Notaufnahme, auch wenn es nicht nötig wäre und Arztpraxen geöffnet sind. Das zeigt eine aktuelle Analyse.
Rund 24 Prozent der Patienten, die 2018 während der Praxisöffnungszeiten als ambulante Notfälle in die Notaufnahme gekommen sind, wären gut von Vertragsärzten zu behandeln gewesen. Dies ergab eine Analyse des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi).
Die Patienten kamen mit Rückenbeschwerden (8,9 Prozent), Magen-Darm-Erkrankungen (8,2 Prozent) und mit fiebrigen Infekten der oberen Atemwege (6,6 Prozent). Nach Expertenschätzungen könnte die Anzahl der Patienten, die eigentlich keiner Versorgung im Krankenhaus bedurft hätten, jedoch noch höher liegen. Sie gehen von 30 bis 50 Prozent aus.
Wie die Zahlen sich entwickeln, wenn die ärztliche Bereitschaftsnummer 116 117 ab dem 1. Januar rund um die Uhr erreichbar ist, bleibt abzuwarten. 2020 möchte die Kassenärztliche Vereinigung Patienten mit akuten Beschwerden, nach einer strukturierten medizinischen Ersteinschätzung, ein zeitnahes Versorgungsangebot vermitteln.
Insgesamt kamen 2018 rund 4,42 Millionen Patienten in die Notaufnahmen der Krankenhäuser. Am häufigsten wurden sie mit traumatologischen Behandlungsanlässen vorstellig, gefolgt von Personen mit Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und Erkrankungen des Urogenitalsystems.
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