Forscher vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben ein orales Kontrazeptivum entwickelt, das bloß einmal im Monat eingenommen werden muss.
Die neue Pille ist ein sternförmiges Gadget, das sich gefaltet in einer Kapsel befindet. Nachdem die Magensäure diese auflöst, entfaltet sich der „Stern“. Dieser ist zu groß, um den Magen zu verlassen, aber noch klein genug, um kein Hindernis darzustellen. So kann er mehrere Wochen an Ort und Stelle bleiben. Das Hormon Levonorgestrel befindet sich jeweils in den Armen des Sterns und wird nach und nach abgegeben. In Zuge dessen bricht das Gerüst zusammen und kann anschließend verdaut werden.
Getestet wurde die Technologie nun an Schweinen, deren Verdauungstrakt dem vom Menschen ähnelt. Im Experiment konnte das Hormon in einem Zeitraum von vier Wochen gleichmäßig abgegeben werden, während der Anteil im Blut dem der täglichen Einnahme ähnelte. Bei der monatlichen Einnahme soll es vor allem um den Schutz gehen: Die tägliche Pille wird häufig vergessen oder zur falschen Zeit eingenommen, weshalb auch der Pearl-Index zwischen 0,1 und 0,9 variiert.
In Zukunft soll die neue Pille drei Wochen lang Hormone abgeben und anschließend die übliche Hormonentzugsblutung ermöglichen. Bevor sie an Menschen getestet werden kann, muss ihre Sicherheit noch genauer untersucht werden. Auch die Fragen, wie gut die Kapsel zerfällt und ob sie für alle Personen gleich gut verdaulich ist sowie die richtige Dosis je nach Hormon müssen geklärt werden.
Die weitere Entwicklung wird von der Bill and Melinda Gates Foundation gefördert. Sie möchten vor allem erreichen, dass Frauen in Entwicklungsländern mehr Kontrolle über die Familienplanung haben. Ursprünglich wurde die Technologie mit Malaria- und HIV-Medikamenten getestet, um die Compliance zu erhöhen. Langfristig wäre auch eine Kombination von Kontrazeptiva und HIV-Medikamenten in einem denkbar.
Studie: © Ameya R. Kirtane et al. / Science Translational MedicineBild: © PublicDomainPictures