Ein gewöhnlicher Erkältungsvirus ist dazu in der Lage, Zellen in der menschlichen Plazenta und somit den Fötus zu infizieren. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie.
„Es ist der erste Beweis, dass ein gewöhnlicher Erkältungsvirus die menschliche Plazenta infizieren kann“, sagt Studienleiter Dr. Giovanni Piedimonte. Es geht um den Respiratory-Syncytial-Virus (RSV). Diese Erkenntnis legt nahe, dass es möglich sein könnte, dass die Infektion von der schwangeren Mutter auf das ungeborene Kind übertragen wird.
Mit seinen Kollegen untersuchte er isoliertes Stammzellgewebe der Plazenta (Zytotrophoblasten, Fibroblasten und Hofbauer-Zellen) und setzte es RSV aus. In Fibroblasten und Hofbauer-Zellen konnten sich die Viren fast ungehindert vermehren. Die Ergebnisse unterstützen Piedimonte zufolge seine Theorie: „Wenn eine Frau sich während der Schwangerschaft erkältet, könnte der RSV-Virus, der die maternale Infektion auslöst, sich ausbreiten und zum Fötus gelangen. Auf diese Weise könnte er eine Atemwegsinfektion sogar noch vor der Geburt auslösen.“
Die Pressemitteilung ist hier nachzulesen, die Originalpublikation findest du hier.
Bildquelle: Lijealso, Wikimedia Commons