Das RKI und die WHO vermelden immer mehr Fälle von Infektionen mit Pesterregern. Besonders in China erkranken aktuell Menschen an verschiedenen Formen der Pest. Meine Einschätzung als Infektiologin.
In China erkranken immer wieder Menschen an vereinzelten Infektionen mit Pesterregern. Von 2009 bis September 2019 erkrankten staatlichen Medien zufolge 27 Menschen an verschiedenen Formen der Pest – zwölf von ihnen starben.
Laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zwischen 2010 und 2015 von insgesamt 3.248 Fällen (alle Pestformen) weltweit, darunter 584 Todesfälle.
In den letzten Jahrzehnten wurden Fälle vor allem in Madagaskar beobachtet, wo jährlich mehrere Hundert Fälle auftreten, aber unter anderem auch aus China, der Demokratischen Republik Kongo, Indien, Malawi, Mosambik, Peru, Simbabwe, Tansania, Vietnam, Uganda und den USA wurden Fälle gemeldet. Ausbrüche beschränken sich auf Gegenden der Tropen und Subtropen.
Wie ihr seht, sind die letzten Fälle aus China noch lange keine Endemie, sondern eher Einzelfallberichte, die wohl in den letzten Jahren immer wieder auftreten. Als häufigste Ursache in China könnte ich mir mangelnde Hygienemaßnahmen, häufigeren Kontakt mit totem Wild und Verzehr von diversen Tieren vorstellen.
Nach Deutschland wurden in den letzten Jahren keine Pestfälle importiert.
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