Künftig soll Uber nicht nur Personen befördern, sondern auch Medikamente. Wie der Fahrdienst das Gesundheitsbusiness erobern will.
Kürzlich überraschte eine Meldung zum Taxischreck Uber: Das Unternehmen schmiedet (vorerst in den USA) Pläne, zukünftig auch Medikamente auszuliefern.
Eine Firmenabteilung bei Uber, die sich gesundheitlichen Themen widmet, gibt es bereits seit längerem. Dort entstand auch die Idee für den Fahrdienst Uber Health. Dieser Servie ermöglicht es US-Ärzten, Fahrten für Patienten zu arrangieren, um ihre Termine wahrzunehmen. Patienten, die aufgrund der anstrengenden Anreise ihren Termin absagen müssten, können so zum Behandlungsort und wieder zurück nach Hause gebracht werden.
Das Konzept laut Website: „Mit gesundheitlichen Einrichtungen zusammenarbeiten, um eine verlässliche, komfortable Beförderung von Patienten zu ermöglichen.“ Der Service existiert inzwischen seit rund zwei Jahren. Angaben auf der Website zufolge arbeiten derzeit über 100 Einrichtungen in den USA, wie etwa Kliniken, Reha-Zentren oder Pflegeheime mit dem Dienst im Rahmen eines Beta-Programms.
Doch das scheint erst der Anfang zu sein. Dan Trigub, der Leiter von Uber Health, soll den Leistungskatalog erweitern wollen. Vor allem gehe es ihm um die Auslieferung von Medikamenten auf Rezept. Auf der CBInsights Future of Health Konferenz in New York erklärte er, das Ausliefern von verschriebenen Medikamenten, medizinischen Geräten oder auch gesunden Mahlzeiten seien „alles Dinge, über die wir gerade nachdenken.“
Dabei möchte er sich so gut es geht von geschützten Gesundheitsdaten (engl.: PHI – protected health information) fern halten, wie Trigub in einem Interview mit Politico betont. In welcher Form sich das am besten umsetzen lässt, ist eine Frage, die das Unternehmen derzeit noch intensiv beschäftigt.
Wenn es nach Trigub geht, sollen seine Visionen möglichst bald Realität werden. Schon innerhalb der nächsten zwei Jahre rechnet er mit der Umsetzung von Uberfahrten „auf Rezept“. Derartige Pläne gibt es derzeit für Europa (noch) nicht. Trotzdem: Alleine die Vorstellung ist für die Apotheke vor Ort wohl eher unheimlich. Ein Taxidienst, der verordnete Medikamente direkt zum Kunden bringt, wäre neben den gefürchteten Versandriesen ein weiterer Konkurrent auf dem Apothekenmarkt.
Bildquelle: Bailey Hall, unsplash