Krebs-Patienten mit sehr unterschiedlichen HLA-Varianten sprechen besser auf Immuntherapien gegen Krebs an und überleben länger, wie Wissenschaftler des Max-Planck Instituts für Evolutionsbiologie gemeinsam mit US-amerikanischen Kollegen herausgefunden haben.
Unterschiedliches Therapieansprechen
Für ihre Studie untersuchten die Forscher die Diversität der HLA-Gene von Patienten, die mit Immuncheckpoint-Inhibitoren behandelt wurden. Diese Art der Immuntherapie dient zur Aktivierung der körpereigenen Immunzellen, so dass diese auf die Tumorzellen aufmerksam gemacht werden und damit beginnen, entartete Zellen zu beseitigen. Allerdings zeigten nicht alle Patienten ein gleich gutes Therapieansprechen.
Therapie könnte zukünftig optimiert werden
Die Wissenschaftler gingen dem nach und fanden heraus, dass eine höhere Variabilität der HLA-Gene die Chance erhöht, dass das Immunsystem entartete Zellen erkennt. Die Diversität der HLA-Gene wurde durch DNA-Analyse ermittelt und wird zur Zeit im klinischen Bereich evaluiert, um die Therapie von Krebspatienten zukünftig optimieren zu können.
Weitere Anwendung denkbar
Nach Meinung der Wissenschaftler könnte die Analyse der HLA-Gene auch für Infektionskrankheiten zum Einsatz kommen. In einer weiteren Studie zeigten sie, dass HIV-Patienten mit höherer HLA-Diversität eine geringere Viruslast im Blut aufweisen.
Quelle: © MN und HR / Max-Planck-Gesellschaft