35 Todesfälle und über 1.500 Patienten mit Lungenschäden – sie alle stehen mit der Anwendung von E-Zigaretten oder Vapern in Zusammenhang. Warum es in den USA so plötzlich zu derart vielen Ausbrüchen kommt, ist ein Rätsel.
In den USA spricht man derzeit von einer „Vape-Epidemie“. Es geht um einen rasanten Anstieg an Patienten mit Lungenschädigungen, die mit dem Rauchen von E-Zigaretten und dem Dampfen (Vapen) assoziiert sind, berichtet unter anderem CNN.
Was bisher zu den Vorfällen bekannt ist:
Diese Zahlen wurden von der Behörde Centers of Disease Control and Prevention (CDC) veröffentlicht und werden wöchentlich aktualisiert. Um welche Beschwerden der Lunge es sich konkret handelt, geht aus den aktuellen Daten nicht hervor.
Im Sommer dieses Jahres kam es zu den ersten Ausbrüchen. Mittlerweile seien tausende Patienten aus allen Staaten außer Alaska betroffen und man müsse nun eine Vielzahl an unterschiedlichen Device-Produkten und Substanzen untersuchen, heißt es im Informationsblatt der CDC. Die Zahl der Fälle steigt schnell. Zum Vergleich: Letzte Woche waren es noch 1.479 EVALI-Patienten. Laufend werden neue Fälle gemeldet. Das mache es noch schwerer, die Ursache bzw. Ursachen dieser Epidemie herauszufinden.
Die Fälle weisen eine einzige Gemeinsamkeit auf: Alle Patienten haben eine Krankheitsgeschichte, die den Konsum von E-Zigaretten oder Vape-Produkten enthält. In den meisten vorliegenden Samples, die von der FDA bisher getestet wurden, war zudem THC enthalten. Den THC-Konsum hatte ein Großteil der Patienten auch in ihrer Krankheitsgeschichte angegeben.
„Die aktuellsten Ergebnisse legen nahe, dass Produkte, die THC enthalten, vor allem solche, die auf der Straße gekauft oder aus dem Freundeskreis oder Familienmitgliedern bezogen wurden, mit den meisten Fällen in Verbindung stehen und eine wesentliche Rolle beim Ausbruch spielen“, so lautet die Vermutung seitens CDC-Behörde.
Was genau macht die Menschen krank und wie äußern sich diese Beschwerden? In einem TV-Bericht von CNN beschreibt ein Betroffener seine Zustände. „Ich hatte Zitteranfälle und konnte sie nicht kontrollieren“, erzählt der junge Mann, der schließlich in einer Klinik behandelt werden musste. Er habe Hustenanfälle und keine Luft mehr bekommen. In den letzten Tagen soll es überall in den USA hunderte Fälle dieser Art gegeben haben, heißt es weiter im Bericht.
Es stellt sich mehr denn je die Frage, wie sicher das Vapen oder das Rauchen von E-Zigaretten tatsächlich ist. „Wo war die FDA?“ fragt der CNN-Interviewer und legt damit die nächste wichtige Frage nach: Wurden diese Produkte im Vorfeld gründlich genug geprüft? Immerhin wurde etwa über keine ähnlichen Ausbruchsszenarien in Europa berichtet, weil hier wohl strengere Auflagen gelten. Auch der Tatsache, dass es noch keine Daten zu Langzeiteffekten gibt, wird in der Diskussion nun mehr Bedeutung beigemessen als bisher.
„Zu diesem Zeitpunkt haben weder FDA noch CDC die Ursache oder die Ursachen der Lungenschädigungen in diesen Fällen identifiziert und die einzige Gemeinsamkeit unter all den Fällen ist, dass Patienten vom Konsum von E-Zitaretten oder Vape-Produkten berichtet haben“, lautet das Statement auf der CDC-Website. Bis das Rätsel der plötzlichen Ausbrüche nicht gelöst ist, raten die Behörden vom Konsum ab.
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