Zukünftig sollen auch Apotheker gegen die Grippe impfen dürfen. Das plant zumindest die große Koalition.
Im Bundestag wurde am vergangenen Freitag über das geplante Masernschutzgesetz debattiert. Masern-Impfungen sollen demnach ab März 2020 für Kinder in Schulen, öffentlichen Betreuungseinrichtungen und Asylbewerberunterkünften sowie für dort Beschäftigte verpflichtend werden.
Das war das eigentliche Thema, doch im Plenum kam dann die Grippeimpfung zur Sprache. Und das war besonders für Apotheker interessant: SPD-Politikerin Sabine Dittmar erwähnte in ihrer Rede, dass sich die große Koalition auf einen Änderungsantrag geeinigt habe. Schutzimpfungen sollen im Modellversuch künftig auch in Apotheken möglich sein – allerdings nicht gegen Masern, sondern gegen Grippe. Damit soll die Impfquote bei der Grippe erhöht werden.
Ärzte sind von dem Vorhaben wenig begeistert. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) sprach sich am Montag in einer Pressemitteilung strikt dagegen aus: „Wir sehen überhaupt keine Notwendigkeit, etablierte und gut funktionierende Strukturen aufzubrechen und Zuständigkeiten aufzuweichen“, erklärt Dr. Volker Schrage, 2. Vorsitzender der KVWL.
In anderen Ländern ist das Impfen in Apotheken schon jetzt möglich. In Frankreich dürfen Apotheker seit dem 1. Oktober gegen Grippe impfen, schreibt die Pharmazeutische Zeitung. Vorraussetzung sei eine entsprechende Fortbildung und eine Autorisierung durch die Apothekerkammer. Weiterhin müsse ein separater Beratungsraum für die Impfung zur Verfügung stehen, sowie eine Aufklärung über Risiken durch den Apotheker erfolgen, heißt es in dem Artikel.
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