Auf dem 2. Nürnberger Wundkongress 2019 informiert Coloplast in diesem Jahr zum Thema Keimelimination und zum Thema Wundtiefe- und Wundunterminierung bei chronischen Wunden.
Zur Frage der Wirksamkeit von Keimbindung und Keimabtötung05.12.2019, 16:15-17:45Uhr, Vortrag im Rahmen der Hauptsitzung "Ein gefährliches Souvenir – Wundinfekt mit "Urlaubskeimen""
Im Vortrag von Dr. H. Braunwarth (Hamburg) und Dr. J.G. Boettrich (Melsungen) wird die Thematik der „Keimbindung und Keimabtötung“ aus Sicht der antimikrobiellen Effektivität und klinischen Relevanz näher beleuchtet.
Alle chronischen Wunden sind kontaminiert. Oftmals ist diese Kontamination ohne Konsequenzen für die Wundheilung. Die Risikoeinschätzung zur Entwicklung einer Wundinfektion ist herausfordernd und die Behandlungsoptionen reichen von einer passiven Keimelimination bis hin zur aktiven Keimabtötung in der Wunde. Beide Optionen unterscheiden sich deutlich hinsichtlich der Wirksamkeit, wobei die Keimabtötung sich in einem in-vitro Test als ca. 100.000-fach effektiver darstellte (1).
Das Thema hat besondere Relevanz im Kontext des GSAV (Gesetz zu mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung), da die Erstattungsfähigkeit von Wundauflagen mit Keimabtötung in Frage gestellt wird.
Wundtiefe- und Wundunterminierung in chronischen Wunden – unser Kenntnisstand und Konsequenzen für die Praxis
07.12.19, 12:30-13:30Uhr, Symposium Coloplast GmbH
Im Symposium "Wundtiefe- und Wundunterminierung in chronischen Wunden – unser Kenntnisstand und Konsequenzen für die Praxis“ werden unter Moderation von Dr. Braunwarth (Hamburg), B. von Hallern (Stade) und Dr. Eder (Villingen-Schwenningen) die Aspekte Evidenz und Eminenz bei der Versorgung chronischer Wunden mit Unterminierungen aus Praxis-Sicht erörtert.
Die Wundtiefe- und unterminierung macht in der Praxis einen Wundfüller oftmals erforderlich: Der Wundfüller dient dabei als Brücke für eine vertikale Exsudataufnahme in den Sekundärverband oder füllt den Raum der Unterminierung aus. Ca. 80% der Wunden sind weniger als 2 cm tief (2) und ca. 25% der Wunden sind unterminiert (3,4). Die Tiefe und der Grad der Unterminierung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die einzelnen Behandlungsprinzipien leiten sich dabei weniger aus wohldurchdachten klinischen Studien (Evidenz) ab, sondern basieren vielmehr auf jahrzehntelanger Erfahrung (Eminenz).
Literatur:
(1) Braunwarth, H. & & FHH, B. (2014). Antimikrobielle Wirksamkeit moderner Wundverbände: Oligodynamisch bakterizider Effekt gegenüber hydrophobem Adsorptionseffekt. Wound Medicine, 5, 16–20.(2) Braunwarth H, Forster J, Schmitt M, Bieber R & Kruschwitz S. Wound depth and the need of a wound filler in chronic wounds. Poster presentation, Wounds UK Conference, Harrogate 2017.(3) von Hallern B & von Hallern R. Die Wundrandunterminierung – ein zu wenig beachteter Bereich der Wunde? Medizin & Praxis Spezial Wundheilungsstörungen und Komplikationswunden, 2019.(4) Braunwarth H & von Hallern B. Undermining of Chronic Wounds – Results of a First Clinical Evaluation. Poster presentation, EWMA 2019.
Ihre Ansprechpartner auf dem WUKO 2019 vor Ort
Dr. rer. nat. Horst Braunwarth (Hamburg)
Dr. med. Stephan Eder (Villingen-Schwenningen)
Bernd von Hallern (Stade)