Alle Diäten haben eine Schwäche: Patienten halten langfristig nicht durch. Experten entwickelten eine Methode, mit der sich das ändern lässt.
Übergewichtige und adipöse Erwachsene haben ein erhöhtes Risiko für chronische Krankheiten, darunter Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und viele Arten von Krebs. Interventionen, die auf persönlichen Kontakten mit Ärzten oder speziell geschulten Fachkräften basieren, sind aufwändig und kostspielig.
US-Forscher haben nun eine Alternative untersucht: Job G. Godino von der University of California, San Diego, wollte herausfinden, ob Textnachrichten und/oder Telefonate das Outcome von Diäten verbessern.
Für die Studie rekrutierte sein Team 298 übergewichtige (Body-Mass-Index [BMI] 27,0 bis 39,9 kg/m2) Erwachsene im Alter von 21 bis 60 Jahren. Sie wurden randomisiert dem SMS-Studienarm (n = 101) oder dem Arm mit SMS und Telefonaten zugeordnet. Hinzu kam eine Kontrollgruppe, die nur Flyer zur Information bekam (n = 101).
Im ersten Arm erhielten Probanden zwei bis vier Kurznachrichten, die zu ihrer jeweilgen Situation passten. Rückfragen waren möglich. Teilnehmer im zweiten Arm wurden außerdem monatlich angerufen (für jeweils fünf bis zehn Minuten) und per Telefon individuell gecoacht.
Dass sich die Autoren für Kurznachrichten und nicht für WhatsApp & Co. entschieden haben, ist nicht ohne Grund:
Der Gewichtsverlust nach 12 Monaten betrug -0,61% (-1,99 bis 0,77%) in der Kontrollgruppe, -1,68% (-3,08 bis -0,27%) in der SMS-Gruppe und -3,63% (-5,05 bis -2,81%) in der Gruppe mit SMS plus Anrufen. „Angesichts der hohen Skalierbarkeit unserer Intervention stellen diese Ergebnisse einen interessanten Ansatz zur Gewichtsreduktion dar, insbesondere bei schwer erreichbaren Bevölkerungsgruppen, die überproportional von den negativen Folgen von Übergewicht und Adipositas betroffen sind“, kommentiert Godino die Ergebnisse. Der persönliche Kontakt per Telefon spiele jedoch eine große Rolle.
Zur Studie geht es hier.
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