Ein pflanzlicher Bestandteil, der auch in dunkler Schokolade und grünem Tee vorkommen kann, schützt die Gefäße von Dialyse-Patienten: Eine hohe Flavanol-Dosis verbesserte die Gefäßfunktion kurz- und auch langfristig. Gefäßschädigungen konnten teilweise rückgängig gemacht werden.
Im letzten Stadium der Niereninsuffizienz muss das Blut außerhalb des Körpers von Giftstoffen gereinigt werden. Bei der Dialyse kann sich der Blutdruck erhöhen und die Blutgefäße sowie die Endothele arbeiten nicht mehr einwandfrei. Dies ist besonders schwerwiegend, weil viele Betroffene ohnehin zusätzlich an kardiovaskulären Erkrankungen leiden. Oft sterben sie deshalb deutlich früher als Menschen mit gesunden Nieren. Doch was kann man tun, wenn eine Dialyse unausweichlich ist? Man kümmert sich um die beeinflussbaren Faktoren, etwa die Ernährung, mit der man auch das Herz- und Kreislaufsystem stärken kann. Gezielt zuführen lassen sich zum Beispiel die Kakao-Flavanole, die als pflanzliche Bestandteile u. a. in grünem Tee und in dunkler Schokolade vorkommen.
Prof. Dr. Tienush Rassaf, Direktor der Klinik für Kardiologie am UK Essen, untersuchte darum nun zusammen mit Kollegen am UK Düsseldorf, welche genauen Effekte zugeführte Kakao-Flavanole auf die Gefäßfunktion schwer kranker Nierenpatienten hat. Die Ergebnisse sind eindeutig: Dank einer hohen Flavanol-Dosis (820 mg/d) verbesserte sich die Gefäßfunktion der Patienten sowohl kurz- wie auch langfristig. Die durch die Dialyse verursachte Gefäßschädigung konnte sogar teilweise rückgängig gemacht werden. Wurde das Präparat längere Zeit eingenommen, wurden zudem positive Wirkungen auf den Blutdruck erkennbar. Originalpublikation: Vasculoprotective Effects of Dietary Cocoa Flavanols in Patients on Hemodialysis: A Double–Blind, Randomized, Placebo–Controlled Trial Tienush Rassaf et al.; Clinical Journal of the American Society of Nephrology, doi: 10.2215/CJN.05560515; 2015