Was genau passiert bei einem epileptischen Anfall im Körper? Mit dieser Frage hat sich ein internationales Forscherteam unter Leitung von Prof. Emre Yaksi von der Norwegischen Universität NTNU beschäftigt. Das Fazit ihrer Arbeit: Nicht nur anormales Verhalten der Neuronen, sondern auch ein Versagen der Gliazellen im Gehirn löst die Anfälle aus.
Normalerweise absorbieren Gliazellen das überschüssige Glutamat, das während einer erhöhten Aktivität der Nervenzellen ausgeschieden wird. Bei einem Anfall sondern die Gliazellen aber Glutamat ab und werden für den Körper so vom Freund zum Feind.
Ein Drittel der Epilepsie-Patienten hat trotz zahlreicher zur Verfügung stehender Medikamente nach wie vor keine gute Kontrolle über die Anfälle. Ein Grund dafür könnte sein, dass aktuelle Antiepileptika hauptsächlich auf Neuronen abzielen, während Gliazellen, die rund 80 Prozent der Zellen im Gehirn ausmachen, übersehen wurden.
"Wir werden jetzt untersuchen, ob wir die Mechanismen, die wir in unserer aktuellen Studie identifiziert haben, auch im klinischen Umfeld erkennen können", sagt Yaksi.
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Bildquelle: Echeverria, M. Gonzalez (Manuel Gonzalez), Wiki Commons