In der Behandlung von Patienten mit therapierefraktärer Adipositas ist die bariatrische Chirurgie Standard. Einer Metaanalyse zufolge steigt jedoch bei schwangeren Frauen und ihren Kindern das Risiko möglicher Komplikationen.
Adipositas während der Schwangerschaft ist ein bekannter Risikofaktor für Mutter und Kind. Zu den möglichen Folgen gehören Gestationsdiabetes, Präeklampsie sowie ein intrauteriner Fruchttod. Eine bariatrische Operation vor der Schwangerschaft wirkt diesen Folgen entgegen, führt aber zur Malabsorption von Mikronährstoffen – ein Dilemma für Ärzte. Um mehr Licht ins Dunkel zu bringen, hat Zainab Akhter von der Newcastle University einige Publikationen zusammengetragen.
Für ihre Review und Metaanalyse definierte die Forscherin die perinatale Mortalität, angeborene Anomalien, Frühgeburt, Anomalien beim Geburtsgewicht die Versorgung auf einer Intensivstation für Neugeborene. Insgesamt erfüllten 33 Studien mit 14.880 Schwangerschaften nach einer Adipositaschirurgie die Einschlusskriterien. Knapp vier Millionen Kontrollen kamen mit hinzu.
Durch bariatrische Eingriffe erhöhte sich, unabhängig vom OP-Verfahren, die perinatale Mortalität um den Faktor 1,38. Angeborene Anomalien (1,29), Frühgeburten (1,57), und Verlegungen auf die Intensivstation (1,41) nennt Akhter als weitere Risiken. Deutlich mehr Babys waren für ihr Gestationsalter zu klein (2,72). Sie wogen bei der Geburt im Schnitt 200 Gramm weniger, verglichen mit der Kontrollgruppe.
In ihrer Veröffentlichung rät Akhter allen Gynäkologen: „Bariatrische Operationen, insbesondere malabsorptive Operationen, scheinen mit einem erhöhten Risiko für unerwünschte perinatale Ereignisse verbunden zu sein, was auf einen Zusammenhang mit der Ernährung schließen lässt.“
Frauen im gebärfähigen Alter seien nach dem Eingriff als Hochrisikogruppe zu betrachten. Sie bräuchten nicht nur mehr medizinische Leistungen, sprich Vorsorgeuntersuchungen, sondern im Idealfall spezielle Supplemente bis zur Geburt.
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