Eine ältere Frau ist nach einer Infektion mit Vibrionen gestorben. Sie hatte sich beim Baden in der Ostsee angesteckt. Vier weitere Infektionen sind den Behörden seit Juni gemeldet.
Die verstorbene Frau gehörte zur Risikogruppe immungeschwächter Personen, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) Mecklenburg-Vorpommern nach Angaben des NDR bestätigte. Nähere Informationen wurden aus Datenschutzgründen nicht bekannt. Neben der betroffenen Frau wurden seit Juni vier weitere Infektionen mit Vibrionen erfasst.
Bei Vibrionen handelt es sich um gramnegative, fakultativ anaerobe, gebogene Stäbchenbakterien der Gattung Vibrio, die natürlicherweise in salzhaltigem Meerwasser vorkommen. Steigt die Wassertemperatur auf über 20 Grad Celsius an, können sie sich besonders gut vermehren.
Dass diese Bakterien in der Ostsee vorkommen, ist seit 1994 bekannt. In Laboruntersuchungen konnte gezeigt werden, dass der Erreger Vibrio vulnificus im gesamten Ostseeraum und in den Boddengewässern von Mecklenburg-Vorpommern zu finden ist. Laut LAGuS wurden seit 2003 bis Mai dieses Jahres insgesamt 46 Erkrankungen im Land beobachtet, sieben Patienten verstarben. Mit den jetzigen Meldungen kommen weitere Betroffene und ein achtes Todesopfer hinzu.
Nach Meinung von Experten bestehe jedoch für gesunde Personen keine Infektionsgefahr, vor allem in Hinblick auf die vielen Millionen Menschen, die jedes Jahr in der Ostsee baden gehen. Gefährdet sind Patienten mit geschwächtem Immunsystem, HIV-Infizierte sowie ältere Personen oder Patienten mit Lebererkrankungen.
Übertragen werden die Erreger zum Beispiel über offene Wunden, in die sie beim Baden oder Laufen durch das Wasser gelangen können. So kann es zu einer Wundinfektion und nachfolgend zu einer Sepsis kommen.
Quellen: © NDR / © LAGuS / Mitteilung vom 10.05.2019Bild: © all-free-photos.com