Bei Patienten, die wegen schwerer traumatischer Schmerzen in der Notaufnahme behandelt wurden, erreichte intranasales Sufentanil eine ähnlich gute Schmerzlinderung wie intravenöses Morphin. Aber es gibt Fragen zur Sicherheit.
Ärzte erreichten bei Patienten, die aufgrund traumatischer Schmerzen in der Notaufnahme behandelt wurden, mit intranasalem Sufentanil eine ähnlich gute Schmerzlinderung wie mit intravenösem Morphin. Das berichtet Marc Blancher vom Universitätsklinikum Grenoble Alpes, Frankreich.
Intravenöses Morphin ist das am häufigsten verwendete starke Analgetikum zur Linderung akuter Schmerzen in der Notaufnahme. Als nachteilig erweise sich die intravenöse Gabe, denn nicht alle Patienten hätten sofort einen Zugang, schreibt Blancher. Zusammen mit Kollegen suchte er nach besseren Möglichkeiten.
Bei Recherchen stießen die Autoren auf Sufentanil, ein synthetisches Opioid mit starker Wirkung. Der Wirkstoff wird auch über die Nasenschleimhaut resorbiert. Um diese Alternative zu testen, randomisierte Blanchers Team 136 Patienten, die in Notaufnahmen von sechs Krankenhäusern behandelt wurden. Sie waren zwischen 18 und 75 Jahre alt. Ihre traumatischen Schmerzen rangierten auf einer Bewertungsskala bei mindestens sechs von zehn Punkten. 69 Patienten erhielten intranasales Sufentanil plus ein intravenöses Placebo und 67 Patienten beklamen intravenöses Morphin plus ein intranasales Placebo.
Die Schmerzen verringerten sich 30 Minuten nach der Gabe um 4,1 Punkte (Morphin) versus 5,2 Punkte (Sufentanil). Die Gesamtrate an Nebenwirkungen war vergleichbar. Allerdings wurden in der Sufentanil-Gruppe sechs schwerwiegende unerwünschte Ereignisse beobachtet. In der Morphin-Gruppe waren es nur zwei. Das wirft Fragen zur Sicherheit auf, größere Studien müssen folgen. Trotzdem hoffen die Autoren: „Die Anwendung von intranasalem Sufentanil könnte eine einfache und zeitsparende Lösung bei der Behandlung von akuten Schmerzen darstellen.“
Die Studie findest du hier.
Bildquelle: Parentingupstream, Pixabay