Projektionsneurone spielen eine zentrale Rolle bei den mit Multipler Sklerose (MS) assoziierten Gehirnveränderungen. Dies fanden nun Wissenschaftler eines internationalen Forscherteams heraus.
Die Projektionsneurone werden bei der Multiplen Sklerose durch körpereigene Immunzellen geschädigt, wodurch die mit MS verbundene kortikale Atrophie und die damit einhergehende kognitive Veränderung unterstützt werden könnte.
Für ihre Analysen nutzten die Forscher Gehirnproben von verstorbenen MS-Patienten. An diesen untersuchten sie eine Reihe verschiedener Zelltypen, von denen vermutet wird, dass sie bei der Multiplen Sklerose eine Rolle spielen. Die Ergebnisse verglichen die Wissenschaftler mit denen von Menschen, die nicht an MS erkrankt waren.
Die Forscher bedienten sich für ihre Forschungen einer neuen Methode, dem sogenannten Single-Nuclei RNA-Sequencing. So war es ihnen möglich, die genetische „Ausstattung“ einzelner Gehirnzellen zu untersuchen. Hierbei zeigte sich eine besondere Anfälligkeit der Projektionsneurone für Schäden im Gehirn von MS-Patienten.
Die Wissenschaftler vermuten, dass Zelltherapien, die auf die Immunzellen abzielen, die die Projektionsneurone angreifen, diese Neurone schützen könnten. Dies könnte neue Möglichkeiten zur Behandlung der progressiven MS bieten.
Quellen: © Pressemitteilung / UMM & Lucas Schirmer et al. / Nature
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