In Deutschland ist seit einigen Jahren eine steigende Anzahl invasiver VRE-Infektionen zu beobachten. Dies zeigen unter anderem Daten des Nationalen Referenzzentrums (NRZ) für Enterokokken. Forscher des Robert Koch-Instituts haben kürzlich den Effekt von VRE auf die Krankheitslast in Europa modelliert.
Als Indikator für die Abschätzung der Krankheitslast durch Vancomycin resistente Enterokokken (VRE) und multiresistente Erreger (MRE) wurde der Disability-Adjusted-Life-Years-Score (DALYS) verwendet. Der DALYS Score quantifiziert die infolge einer Infektion verlorenen Lebensjahre bzw. Lebensjahre mit eingeschränkter Lebensqualität (Years of Life Lost bzw. Years of Live Lived with Disability). Insgesamt zeigt die Modellierung, dass die durch VRE verursachte Krankheitslast geringer ist als durch MRE. Allerdings ist für VRE eine Tendenz zu steigenden Fallzahlen in Europa festzustellen, insbesondere in Deutschland.
Insgesamt weisen Enterokokken eine geringe intrinsische Virulenz auf. Jedoch sind Blutstrominfektionen mit VRE mit einer relevanten Letalität verbunden. Vor allem Infektionen mit E. faecium sind mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität assoziiert.
Daten aus dem Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System (KISS) von 2007–2016 legen eine deutschlandweite Ausbreitung von VRE nahe. Während in den Jahren 2007 –2014 noch von einem sogenannten „VRE-Gürtel“ gesprochen wurde, der auf die erhöhte Prävalenz in Mitteldeutschland und Nordrhein-Westfalen zurückging, ist VRE in Deutschland mittlerweile als endemisch anzusehen. Dennoch sind die auftretenden Fallzahlen in Deutschland je nach Region sehr unterschiedlich. So ist insbesondere im Südwesten des Landes eine hohe Fallzahl von VRE zu verzeichnen, wohingegen die MRSA-Fallzahlen im Nordosten höher sind.
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