In deutschen Kliniken könnten chirurgische Instrumente und Implantate knapp werden – denn die EU will die Kontrollen verschärfen. Was ist deine Meinung dazu?
Um Patienten besser zu schützen, will die EU die Kontrollen von Medizinprodukten vereinheitlichen und verschärfen. Doch es fehlen Prüfstellen, um diese Kontrollen durchzuführen. Bislang hat die EU-Kommission erst zwei Stellen benannt, die Medizinprodukte nach den neuen Regeln prüfen dürfen: Den TÜV Süd in München und das BSI-Institut in Großbritannien.
Die EU reagiert damit auf den Brustimplantat-Skandal von 2010. Damals waren hunderttausenden Frauen minderwertige Implantate einer französischen Firma eingesetzt worden. Die neuen Regelungen sehen vor, dass für einen Großteil der Produkte in Zukunft Wirksamkeit und Nutzen bei klinischen Studien nachgewiesen werden muss.
Sinnvoll ist das zum Beispiel bei Herzschrittmachern, die bislang nur eine vergleichsweise oberflächliche Prüfung bestehen mussten, schreibt der Spiegel. Die an sich sinnvolle Neuerung unterscheide allerdings nicht zwischen verschiedenen Produkten. So müssten Hersteller selbst von chirurgischen Scheren eine klinische Bewertung vorlegen.
Aus diesem Grund könnten Hersteller bewährte Produkte vom Markt nehmen. In deutschen Kliniken führe das womöglich zu Engpässen bei chirurgischen Instrumenten, Implantaten und anderen Medizinprodukten, warnt die Deutsche Krankenhausgesellschaft.
Wir wollen mit Ärzten, Pflegern und Klinikmitarbeitern über das Thema sprechen:
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Bildquelle: JD Lasica, flickr