Vincent Lambert liegt seit 10 Jahren im Wachkoma. Nach jahrelangem Rechtsstreit wurde vergangenen Dienstag die künstliche Ernährung gestoppt. Kurz zuvor drohte der Anwalt der Eltern dem behandelnden Arzt noch mit einer Mordanklage.
Der heute 42-jährige Franzose erlitt bei einem Motorradunfall schwere Kopfverletzungen und wurde seitdem durch künstliche Ernährung und Pflege am Leben gehalten. Die Familie des Patienten ist zutiefst zerstritten. Während seine Ehefrau die künstliche Ernährung einstellen möchte, setzen die Eltern alle Rechtsmittel ein, um einen Behandlungsstopp abzuwenden. Medizinische Gutachter waren zu dem Ergebnis gekommen, dass Lambert nicht mehr bei Bewusstsein sei und sein Zustand sich auch nicht bessern werde. Die Eltern argumentierten, ihr Sohn sei lediglich schwer behindert.
Seit die künstliche Ernährung vor einer Woche gestoppt wurde, habe sich der Zustand des Patienten verschlechtert, so der Anwalt der Eltern, Jean Paillot. Nun beenden die Eltern offenbar ihren Kampf, so die FAZ. Der Tod sei jetzt unvermeidlich, schreiben sie am Montag in einem offenen Brief, der der Nachrichtenagentur AFP vorlag. „Dieses Mal ist es vorbei“, heißt es darin. Die Berufungen der Anwälte gegen die Einstellung der Behandlung seien vergeblich gewesen. Zuletzt waren die Eltern am Freitag erneut vor einem Gericht gescheitert. Weiter gegen den Stopp der Behandlung vorzugehen, sei „unangemessene Hartnäckigkeit“, sagt Paillot.
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