Neurochirurgen aus Australien ist es gelungen, 13 querschnittsgelähmten Patienten durch Nerventransplantationen eine teilweise Beweglichkeit von Armen und Händen zu ermöglichen.
Hierzu verbanden sie funktionale Nerven oberhalb der Wirbelsäulenverletzung mit den paralysierten Nerven darunter, um so den gelähmten Muskeln der Arme wieder Impulse übermitteln zu können. Voraussetzung für diesen Eingriff war, dass die Wirbelsäulenverletzung nicht oberhalb des sechsten Halswirbels lag. Zudem musste die Verletzung weniger als 18 Monate zurückliegen, nach Möglichkeit nicht mehr als sechs bis zwölf Monate, weil die Muskeln sonst möglicherweise zu sehr verkümmern.
Bereits zuvor wurde die Methode an einigen wenigen Patienten durchgeführt. Ein ähnliches Verfahren, bei dem nicht die Nerven sondern Sehnen transferiert werden, kommt schon etwas länger zum Einsatz. Nach Angaben der Wissenschaftler wurden bei einigen Patienten beide Verfahren angewendet und ließen sich gut miteinander verbinden.
Die Nerventransplantation wurde bei insgesamt 16 Patienten vorgenommen, die weder Beine noch Arme bewegen konnten. Bei 13 von ihnen war der Eingriff erfolgreich. Nach intensiver Physiotherapie konnten sie ihre Arme wieder ausstrecken und Objekte greifen, festhalten und bewegen. Bei den drei weiteren Patienten führte der Eingriff nicht zum Erfolg. Aus diesem Grund wollen die Wissenschaftler nun genauer untersuchen, für welche Patienten diese Operation geeignet ist.
Quelle: © Natasha van Zyl et al. / The Lancet / docc.hk/4b4t2c
Symbolbild: © HansMartinPaul / pixabay / docc.hk/h2gjj7